Knapp war es, doch den deutschen Schwimmerinnen und Schwimmern wollten über 100 Meter Rücken und 100 Meter Schmetterling einfach keine weiteren Olympianormen gelingen. Dafür fielen bei der finalen Quali in Berlin gleich mehrere Entscheidungen für die Besetzung der DSV-Staffeln in Tokio.
Höpink und Kusch schmettern am schnellsten
Über 100 Meter Schmetterling sicherte sich Lisa Höpink den Platz in der Lagenstaffel über 4 x 100 Meter. In 58,07 Sekunden verpasste die Essenerin die erhoffte Einzelnorm von 57,90 Sekunden trotz persönlicher Bestzeit nur knapp. Hinter Höpink schlugen Aliena Schmidtke und Jessica Felsner mit Zeiten jeweils über einer Minute als Zweite und Dritte an.
Bei den Männern untermauerte Marius Kusch seine derzeitige Spitzenposition auf dieser Distanz. In 51,75 Sekunden entschied der Wahl-Kalifornier, der auf dieser Strecke bereits für Tokio qualifiziert ist, nicht nur das Rennen vor Ramon Klenz von der SG Neukölln (52,82 Sekunden) und dem Hamburger Björn Kammann (52,87 Sekunden) für sich. Er machte auch klar, dass er in Tokio der Mann für die deutsche Lagenstaffel ist. Bisher hatte Lagenschwimmer Philip Heintz, der in Berlin pausiert, mit einer 52er-Zeit im Qualifikationszeitraum die schnellste Leistung vorgelegt. Diesen Staffelplatz übernahm nun Kusch.
Diener, Braunschweig und Ulrich verpassen 100-Meter-Norm
Über 100 Meter Rücken war die Hoffnung groß, dass wenigstens einer der drei Favoriten das Einzelticket für die Spiele erkämpfen könnte. 53,70 Sekunden wären dafür nötig gewesen. Jedoch schwamm das Trio mit Ole Braunschweig, Marek Ulrich und Christian Diener etwas zu langsam. Durch seine 53,87 Sekunden darf sich der Neuköllner Braunschweig dennoch freuen. Er wird in Tokio mit der Lagenstaffel dabei sein. Für Diener bleibt in Berlin noch die Chance über seine Paradestrecke 200 Meter Rücken, über die er vor fünf Jahren in Rio im Finale schwamm. Für Marek Ulrich ist Tokio in weite Ferne gerückt. Er ist in Berlin nur noch über die Nebenstrecken 50 und 100 Meter Freistil gemeldet.
Bei den Frauen überzeugte über 100 Meter Rücken die bereits für Japan qualifizierte Laura Riedemann. In starken 59,85 Sekunden fehlte der Hallenserin nicht viel zum fast zwölf Jahre alten deutschen Rekord von Daniela Samulski (59,77 Sekunden). Ihre Schwester Lena Riedemann wurde in Berlin Zweite in 1:01,96 Minuten, hatte aber keine Chance, ebenfalls die Olympianorm von 1:00,00 zu packen.