Gestern noch machte der Deutsche Schwimm-Verband die kommissarische Neubesetzung des Sportdirektorpostens bekannt, heute schon vollzieht der Verband einen „Kurswechsel“. Gemeinsam habe man entschieden, heißt es in einer Mittelung, dass der ehemalige Wasserballprofi Dirk Klingenberg „die Position des Leistungssportdirektors nun doch nicht antreten wird“.
Grund für diese Entscheidung sei ein „frivoler Bericht“ aus der Vergangenheit Klingenbergs, heißt es beim DSV. 2014 nahm Klingenberg mit einer Mannschaft der Wasserfreunde Spandau an der Masters-WM teil, das Team ließ sich dabei medienwirksam mit Bademänteln eines Berliner Saunaclubs ausstatten, wie mehrere Medien berichten.
Kein juristisches Fehlverhalten
Obwohl es kein juristisches Fehlverhalten gegeben habe, sei der Vorfall mit den „hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes nicht vereinbar“. Deswegen sei der „sofortige Kurswechsel“ eingeleitet worden. „Wir haben uns gemeinsam mit Herrn Klingenberg offen zu den entstandenen Diskussionen ausgetauscht und sind auch gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass er im Sinne des Verbandes den Posten des Sportdirektors nicht antreten wird“, erklärt DSV-Präsident Marco Troll. „Um die geplanten Prozesse möglichst wirkungsvoll und reibungslos in Gang zu setzen, sollte jeder Schuss sitzen. Deswegen wollen wir uns noch einmal etwas Zeit nehmen und Alternativen zum ersten Personalvorschlag prüfen, um auch für diese Übergangslösung eine bestmögliche Aufstellung zu gewährleisten“, sagt Dr. Michael Rosenbaum von der rosenbaum nagy unternehmensberatung. Die Unternehmensberatung soll den DSV im „Zukunftsprozess DSV 2026“ beratend unterstützen und hatte Klingenberg für die Position des Sportdirektors vorgeschlagen.