Im Juli und August messen sich die besten Schwimmerinnen und Schwimmer der Welt in Singapur. Das deutsche Team für die Wettkämpfe könnte diesmal kleiner ausfallen. Der Grund: Der Verband muss sparen.
Die Weltmeisterschaften in Singapur sind 2025 der Höhepunkt im Wettkampfkalender. Ein Jahr nach den Olympischen Spielen wird die Elite vom 11. Juli bis zum 3. August im asiatischen Stadtstaat gegeneinander antreten. Wie in jedem Jahr hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) eigene Kriterien aufgestellt, nach denen sich die deutschen Asse qualifizieren können. Dabei spielen auch die Verbandsfinanzen eine Rolle.
Wie bei den letzten Großevents sind die erfolgreichsten Sportler des vergangenen Jahres bereits für einen WM-Start gesetzt. Konkret betrifft das diejenigen, die in Paris auf die Plätze eins bis vier schwammen. Olympiasieger Lukas Märtens, 1.500-Meter-Bronzemedaillengewinnerin Isabel Gose sowie Melvin Imoudu und Angelina Köhler können also fest mit einem Start in Singapur planen. Auch Freiwasser-Silbermedaillengewinner Oliver Klemet ist schon fest für die Titelkämpfe in Asien eingeplant.
Reisekosten ins Verhältnis setzen
Über alle weiteren Startplätze entscheiden schließlich die Leistungen während des Qualifikationszeitraums. Um sich für das WM-Team zu empfehlen, müssen die Athletinnen und Athleten die vom DSV geforderte Normzeit erreichen. Diese Zeiten sind auf den meisten Strecken schneller als der vom Weltschwimmverband World Aquatics geforderte „A-Cut“. Diese strengeren Zeiten liegen daran, dass der DSV in der Potenzialanalyse des Bundesministeriums des Innern und Heimat schlechter abgeschnitten hat, was sich direkt auf die finanziellen Mittel auswirkt. „Beim Schwimmen ist der Einschnitt schwer erklärbar. Denn dort haben wir zuletzt bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen auch auf den Kurz- und Mittelstrecken den Anschluss an die Weltspitze wiederhergestellt“, sagt DSV-Vorstand Christian Hansmann beim Verbandsmedium. „Doch nun wird hier gekürzt. Wir müssen uns nun also hinsetzen und Einsparungen vornehmen. Auch sind die Qualifikationszeiten für die WM 2025 in Singapur diesmal wieder strenger, weil wir auch die Kosten bei so einer teuren Reise ins Verhältnis setzen müssen.“
Doch nicht nur die deutsche Elite bekommt die Einsparungen am eigenen Leib zu spüren. Auch das Team für die Junioren-EM wird, so Hansmann, kleiner ausfallen. „Und in der zweiten Jahreshälfte werden wir den Gürtel dann vermutlich noch enger schnallen müssen.“