Donnerstag, 18. April 2024

Fina verbietet Soul-Cap-Badekappen bei Wettkämpfen

soulcap.com (Screenshot)

Badekappen gehören zum Schwimmen dazu und sind auf Wettkampfebene nicht wegzudenken. Einerseits halten sie die Haare aus dem Gesicht und sorgen dafür, dass Sportlerinnen und Sportler mit einer sauberen Technik schwimmen können und die Atmung nicht behindert wird, andererseits bieten sie eine bessere Gleitfähigkeit der Athleten im Wasser. Wie alle Wettkampfmaterialien müssen jedoch auch Badekappen vor internationalen Wettkämpfen geprüft und vom Weltschwimmverband FINA zugelassen werden.

Diese nötige Zulassung wurde den Badekappen der Firma „Soul Cap“ verweigert. Das britische Unternehmen stellt Badekappen in Übergrößen, speziell für Schwimmerinnen und Schwimmer mit Dreadlocks, Afros, dickem und lockigem Haar, her. Afrohaar hat weniger Zellschichten als andere Haare und ist von Natur aus trockener. Chemikalien, die in Schwimmbädern zum Einsatz kommen, können es stärker austrocknen und zu Schäden führen.

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Nach einem Bericht der britischen Zeitung Metro begründete die FINA die Ablehnung von Soul Caps damit, dass „Sportlerinnen und Sportler, die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, Badekappen dieser Größe und Gestaltung weder benötigen noch verwenden“. Weiterhin heißt es, die Kappen seien nicht geeignet, da sie sich „nicht der natürlichen Form des Kopfes anpassen“. Für diese Entscheidung wurde die FINA kritisiert. „Wir hatten gehofft, unsere Arbeit für die Vielfalt im Schwimmen durch die Zertifizierung unserer Kappen für den Wettkampf weiter voranzutreiben, damit sich Schwimmerinnen und Schwimmer auf jedem Niveau nicht zwischen ihrem Lieblingssport und ihrer Frisur entscheiden müssen“, schrieben die Firmengründer Michael Chapman und Toks Ahmed auf Instagram. Die FINA schrieb in einem Statement, dass der Verband die Kommentare und Reaktionen zur Kenntnis nehme. Der Verband setze sich dafür ein, „dass alle Wassersportler Zugang zu angemessener Schwimmbekleidung für Wettkämpfe haben, wenn diese Schwimmbekleidung keinen Wettbewerbsvorteil verschafft“. Man habe die Bedeutung von Inklusion und Repräsentation verstanden, der Verband „prüft aktuell die Situation in Bezug auf Soul Cap und ähnliche Produkte“.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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