Rückenschwimmer Jan-Philip Glania hat seine sportliche Karriere beendet. Wie der 31-Jährige auf seiner Facebookseite bekannt gab, werde er ab September in seiner Heimat Fulda als Zahnarzt anfangen. Glania verzichtet damit auf eine mögliche dritte Olympiateilnahme, mit der er seine erfolgreiche Karriere eigentlich hatte abrunden wollen. “ Doch auch wenn dieser Wunsch wegen der Verschiebung der Spiele unerfüllt bleiben muss, trübt dieses letzte Jahr ohne ein weiteres sportliches Highlight meine schönen Erinnerungen an die tolle Zeit im Schwimmsport nicht“, schreibt Glania.
Glania zählte spätestens seit seinen ersten deutschen Meistertiteln 2012 zur nationalen Spitze im Rückenschwimmen. Bei seinen Siegen über 100 und 200 Meter verwies er damals bekannte Namen wie Helge Meeuw, Stefan Herbst, Yannick Lebherz und den noch jungen Christian Diener auf die Plätze. Über 200 Meter stellte er in 1:55,87 Minuten den bis heute gültigen deutschen Rekord auf. Im selben Jahr startete Glania bei den Olympischen Spielen in London, wo er über beide Strecken wie vier Jahre später in Rio das Halbfinale erreichte.
EM- und WM-Bronze
Den Traum vom Olympiafinale erfüllte sich der Hesse in Brasilien mit der deutschen Lagenstaffel, die sechste wurde. Internationale Medaillen gewann Glania bei der Heim-EM 2014 über 100 Meter Rücken und mit der Mixed-Lagenstaffel bei der WM 2015. Beide Male war es die Bronzemedaille.
„Als Athlet durfte ich wahnsinnige Erfahrungen machen, einmalige Momente und persönliche Begegnungen erleben, die ich nie vergessen werde, da sie mein Leben nachhaltig bereichert haben. Für mich war es eine unglaubliche Reise: vom Kinderschwimmen im Sportbad Ziehers in Fulda bis in die Olympischen Stadien in London und Rio de Janeiro und sogar auf das Podest bei Welt- und Europameisterschaften.“
Jan-Philip Glania auf Facebook
Über seine gesamte Schwimmkarriere hinweg behielt Glania seine berufliche Ausbildung zum Zahnarzt im Blick. Er studierte Zahnmedizin in Frankfurt und musste deshalb hin wieder beim Training kürzer treten oder Trainingslager ausfallen lassen. In seinem Post dankt der Sportler, der sich früher selbst „Glaniator“ nannte und zeitweise Badekappen mit diesem Namen trug, seiner Familie, seinen Trainern, Sponsoren und Fans. „Diese lange Zeit im Schwimmsport hat mich und mein Leben nachhaltig geprägt und wird mich immer wieder voller Freude und Stolz zurückblicken lassen.“