Et fluppt wieder! Ich fühle mich gerade so fit wie den ganzen Winter nicht mehr. Mit dem beginnenden Frühling steigt auch mein Trainingspensum.
Das Schwimmtraining macht wieder richtig Spaß! Auch wenn das Level noch kein Vergleich zu meinen aktiven Triathlonzeiten vor ein paar Jahren ist. Damals konnte ich so viel trainieren, wie ich wollte. Mittlerweile bin ich Mama eines fast dreijährigen Rabauken und habe zwei Hunde. Sport ist also etwas planungsaufwendiger geworden und klappt auch nicht immer wie gedacht. Aber meistens kriege ich ein paar Zeitfenster organisiert und habe diese Woche ein buntes Potpourri an Training absolviert. Ich war 22 Kilometer Mountainbiken, ein paar lockere Kilometer laufen, einmal beim Crossfit und dreimal schwimmen. Mehr über mein tagesaktuelles Training zeige ich auf Instagram.
Fürs Schwimmen habe ich drei Bäder zur Auswahl und im Sommer dann auch wieder zwei Talsperren und einen See. Eigentlich eine gute Quote. Aber alle Möglichkeiten sind mit Fahrerei verbunden – leider mit dem Auto, denn im Oberbergischen oder aus dem Oberbergischen hinaus sind die Wege meist etwas weiter. Ich muss also nicht nur Zeit für das Training freischaufeln, sondern auch für die An- und Abfahrt. Wenn ich in mein Lieblingsbad nach Dormagen möchte, macht das 50 bis 60 Minuten Fahrzeit pro Strecke. Mein Bad in Wiehl ist 20 Minuten entfernt, das passt auch mal zwischendurch. Das Bad in Gummersbach ist nur zehn Kilometer weit weg, aber eher ein Kinderparadies als eine Sportstätte.
Im SWIM-Blog „33 Kilometer Meer“ ist bisher erschienen:
- Blog 1: Anita goes Ultra
- Blog 2: Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen…
- Blog 3: Positives Kopfkino und endlich wieder Training
- Mehr Infos: Website des Ultraswim333
Und da wären wir auch schon bei meinem heutigen Herzensthema: Sportschwimmen vs. Freizeitbaden. In den klassischen Schwimmbädern komme ich oft an meine Grenzen. Ich muss mein Training oft mit Querschwimmern, ausladenden Rückenschwimmern und Damen arrangieren, die auf dem Kopf nicht nass werden möchten. Manchmal klappt das, oft aber eben auch nicht. Meist spreche ich die Anwesenden freundlich an und frage, ob wir uns auf irgendeine systematische Fortbewegungsart und Linie einigen könnten. Das klappt dann auch häufig. Zumindest für fünf Minuten. Und es kommen ja auch immer neue Schwimmer dazu. Kinder, die vom Startblock hüpfen. Oder gemeinsam mit den Eltern schwimmen üben. Mit Vorliebe kreuz und quer. Das befürworte ich auch sehr! Kinder, lernt schwimmen, hüpft ins Wasser und habt Spaß. Aber ich möchte auch meinen Spaß haben. Deshalb fände ich es wünschenswert, wenn es wenigstens eine Bahn gäbe, auf der Sportschwimmer sich ungestört austoben können. Auf eine Sportbahn passen erfahrungsgemäß bis zu zehn Schwimmer, die sich überholen können, mit Rücksicht aufeinander Platz machen oder auch mal am Beckenrand warten. Ein Schulterblick ist auch viel wert und das ungeschriebene Rechtsschwimmgebot hilft allen Anwesenden. Was ist daran eigentlich so schwer?
Lösungsidee: Schwimmführerschein
Ich wäre für zwei Dinge: eine Art Schwimmführerschein (wobei mit echtem Führerschein auch auf der Autobahn ja genug Leute eher eine Tendenz zur Mittelspur haben) und dafür, dass die Fachangestellten für Bäderbetriebe auch mal ein Herz für Sportschwimmer hätten – also in Eigeninitiative mit darauf achten würden, dass wenigstens ein Meter frei wäre und die Störenfriede höflich auf eine andere Bahn bittet. Dann werden deren Haare auch im Zweifel nicht so nass, als wenn ich mich an ihnen vorbeiwinden muss. Versteht mich nicht falsch. Alle dürfen und sollen schwimmen. Aber die ambitionierten Wasserratten eben auch. Und ich habe oft das Gefühl, dass wir den Kürzeren ziehen. Wenn ich die Bademeisterschaft anspreche, höre ich gerne mal so was wie: „Da weiß ich jetzt auch nicht so richtig“. Zumindest in den Freizeitbädern. Ich freue mich also auf jeden Fall auch wieder auf die Freiwassersaison – in der Aggertalsperre habe ich zum Glück reichlich Platz. Und beim Ultraswim333 im Adriatischen Meer in Montenegro noch viel mehr.
Bis dahin werde ich natürlich weiter Kacheln zählen und Kilometer sammeln. Abgehakt sind diese Woche 4 x 1.000 Meter mit je zwei Minuten Pause in einer entspannten 2-Minuten-Pace. Mein Ziel: Ausdauer im Wasser und konstante 3er-Atmung rechts und links. Ich war wieder beim DLRG-Rettungsschwimmkurs und durfte in Klamotten andere Kursteilnehmende abschleppen – eine gute Kraftübung im Wasser. Und ich war Winterschwimmen, neun Minuten bei unter neun Grad, Brust und Kraul. Eine gute Abhärtung, falls das Meer vor Montenegro im Oktober doch etwas kälter geraten sollte. Et fluppt also. Zumindest meinerseits.
Als Ausdauersportlerin beschäftigt sich Anita auch viel mit dem Thema Ernährung. Auf SWIM.DE bloggt sie über ihr Training für den Ultraswimm 333, einem Etappen-Langstreckenschwimmen über vier Tage in Montenegro. Auf Anitas Website könnt ihr euch zum Newsletter anmelden. Hier geht es zum Instagram-Account.