Erstes Rennen, erstes Gold: Leonie Beck aus Würzburg hat dem deutschen Schwimmteam bei den Weltmeisterschaften in Japan einen goldenen Auftakt beschert.
Goldmedaille gewonnen, Olympiaticket gesichert: Leonie Beck hat sich im ersten Rennen der Schwimm-Weltmeisterschaften die Maximalausbeute gesichert. Die Würzburgerin setzte sich in der Nacht zu Samstag in Fukuoka im Freiwasser über zehn Kilometer durch. Die 26-Jährige hatte am Ende der längsten WM-Distanz die meisten Reserven und machte die WM-Triumph im Schlussspurt perfekt. Nach 2:02:34,0 Stunden behauptete Beck einen Vier-Sekunden-Vorsprung auf die Australierin Chelsea Gubecka, die etwas überraschend Silber holte. Bronze ging an Katie Grimes aus den USA. Die zweite deutsche Starterin, Lea Boy, belegte einen starken siebten Platz.
Laut Reglement sind die drei Medaillengewinnerinnen jetzt für das Olympiarennen in einem Jahr in Paris qualifiziert. Die restlichen Plätze werden bei der WM vergeben, die Anfang 2024 in Doha stattfinden wird. Ihre zweite Chance nutzen wollen dann auch Sharon van Rouwendaal und Ana Marcela Cunha. Die Olympiasiegerin von 2016 kam in Fukuoka als Vierte ins Ziel. Tokio-Siegerin Cunha wurde Fünfte.
Erstes Gold seit 22 Jahren
„Das hier war sehr, sehr hart. Aber ich bin gerade Weltmeisterin geworden, ich kann mich nicht beklagen“, wird Beck vom Deutschen Schwimm-Verband zitiert. „Ich freue mich riesig, Weltmeisterin zu sein, das ist was ganz Besonderes, und sich jetzt schon für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, war alles, was ich hier wollte, und alles, was jetzt kommt, ist Bonus. Ich gebe aber weiterhin 110 Prozent.“ Becks Goldmedaille ist der erste WM-Titel über diese Strecke seit 2001. Damals hatte Peggy Büchse ebenfalls in Fukuoka triumphiert.
Bei Regen und zunehmendem Wind schwamm Beck taktisch klug und hielt sich auf den ersten Runden weit hinten im Feld auf, um Energie zu sparen. Erst nach und nach arbeitete sie sich von einer Position um Platz 20 nach vorn. Zur Halbzeit schwamm die Olympia-Fünfte von Tokio noch als Zwölfte an der Zeitmessung vorbei, auf die letzte von sechs Runden ging sie als Zehnte. Offenbar war diese Taktik goldrichtig: Auf den letzten 500 Metern war sie mit Abstand die Schnellste. „Ich habe nicht aufgehört zu kämpfen. Ich glaube, ich war diejenige, die es am meisten gewollt hat und bin einfach um mein Leben geschwommen“, sagte Beck.
Am Sonntag geht es bei der WM weiter mit dem Männerrennen über 10 Kilometer. Am Dienstag schwimmen Frauen und Männer jeweils fünf Kilometer.
Leonie Beck im Podcast „Mehr als Kachelnzählen“