Donnerstag, 25. April 2024

1, 2, 3 oder 50, 100, 150? Sechs Tipps für korrektes Bahnenzählen

Schon wieder verzählt? Keine Sorge, du bist damit nicht allein. Mit unseren Tipps wird es besser.

Silke Insel Häufige Frage beim Schwimmtraining: Muss ich noch oder bin ich schon fertig?

Zwei Situationen, die viele Schwimmer kennen. Die erste: Man kommt an die Wand und ist plötzlich total verwirrt. Habe ich schon 200 Meter geschafft oder sind es erst 150? Mist, verzählt! Das zweite Szenario ist ein bisschen peinlicher. Man führt die Trainingsgruppe 400 Meter lang an, wendet voller Überzeugung auf die letzte Bahn und stellt plötzlich fest, dass man der einzige ist, der noch schwimmt und alle anderen längst stehengeblieben sind. Nach den Extrabahnen sind einem die Lacher der Teamkollegen sicher. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen.

Mit dem Bahnenzählen beim Schwimmen ist das so eine Sache. Steigt die Anstrengung oder schweifen die Gedanken ab, werden die Grundrechenarten zur Raketenwissenschaft. Fast jeder Schwimmer hat wohl seine ganz eigene Zählstrategie entwickelt, um mit dem Problem klarzukommen. Eine kurze Umfrage unter Schwimmern in und außerhalb der Redaktion ergibt folgendes Bild:

  • einige zählen ihre Meter (50, 100, 150 usw.)
  • andere zählen die Bahnen (1, 2, 3, 4 usw.)
  • manche schwimmen nur hinterher und vertrauen darauf, dass die andere richtig zählen
  • wieder andere vertrauen allein ihrer Uhr

Diese 6 Tipps helfen beim korrekten Zählen

1. Abwechslung

Baue jede vierte oder achte Bahn 25 Meter in einer anderen Schwimmart ein oder ändere bei Kraul für eine Bahn den Atemrhythmus. So behältst du deine geschwommenen Bahnen besser im Überblick.

2. Zeitkontrolle

Wenn man sich mit seinen Schwimmzeiten gut auskennt, hilft ein Blick auf die Uhr. Wer zum Beispiel im Durchschnitt 1:40 Minuten auf 100 Metern schwimmt, hat nach 5:50 Minuten (plusminus 20 Sekunden) exakt … 350 Meter. Kein Problem, oder?

3. Mathematik

Rechne die zurückgelegte Strecke in Brüche oder Prozent um. 200 von 600 Metern sind 1/3 bzw. 33,3 Prozent und bei 300 Metern hast du die Hälfte geschafft. Bei 350 Metern wird es natürlich ziemlich schwierig, auf das richtige Ergebnis zu kommen, aber du hast ja 50 Meter Zeit, bis es wieder einfacher wird.

4. Flaschentrick

Der Coach am Beckenrand wird es nicht gern sehen, doch wenn du bis 200 Meter zuverlässig zählen kannst, hältst du alle 200 Meter kurz an und drehst deine Trinkflasche um eine Vierteldrehung. Alternativ können dazu auch Badelatschen nützlich sein oder ein Paddle, das man im Sieb der Überlaufrinne um jeweils eine Rille verschiebt.

5. Immer gleich zählen!

Zähle immer nur das, was du schon hast, und nicht das, was noch kommt. So kommst du vor der 550-Meter-Wende gar nicht erst in die Bredoullie, dich fragen zu müssen: Hatte ich schon beim letzten Durchgang 550 Meter oder ist es jetzt erst so weit?

6. Geschichten erzählen!

Es soll Schwimmerinnen und Schwimmer geben, die während des Schwimmens noch genügend Gehirnschmalz übrig haben, um sich komplette Geschichten auszudenken. In der Story spielt die Zahl der geschwommenen Bahnen eine wichtige und immer wechselnde Rollen. Die Idee dahinter: Geschichten lassen sich angeblich besser merken als nackte Zahlen.

Im Wettkampf hilft nur Galgenhumor

100-prozentige Sicherheit, dass das Ergebnis immer stimmt, gibt es leider nicht. Doch zum Glück ist es ja nur Training. Richtig übel wird die Sache, wenn man sich in einem wichtigen Rennen verzählt. Auch das ist vielen schon passiert, sogar den Besten. Zum Beispiel dem ehemaligen Kurzbahn-Weltmeister Danas Rapsys.

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Du zählst deine Bahnen auf eine ganz andere Art oder hast noch einen Tipps, wie du das Verzählen verhinderst? Dann schreib es gern unten in die Kommentare.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.