Der erste Olympiaauftritt eines deutschen Schwimmers in Tokio brachte nicht den erhofften Erfolg. Über 400 Meter Lagen hatte Jacob Heidtmann trotz ordentlicher Leistung als Zwölfter letztlich keine Chance auf das Finale. In 4:12,09 Minuten schwamm der Elmshorner das zweitschnellste Rennen seiner Karriere und blieb nur 0,01 Sekunden über seiner sechs Jahre alten Bestleistung von 2015, als er WM-Sechster wurde. Um den Endlauf zu erreichen, hätte er allerdings 4:10,20 Minuten ins Wasser bringen müssen. Mit dieser Zeit zog der Brite Max Litchfield als Achter ins Finale heute Nacht ein. Die Topzeit erzielte Brendon Smith aus Australien in 4:09,27 Minuten.
„Ich hatte richtig Bock darauf, die Show hier zu eröffnen“, sagte Heidtmann im ZDF. „Wir sind ein richtig gutes Team und haben einige heiße Eisen im Feuer. Vielleicht konnte ich den Druck von den anderen ein wenig wegnehmen.“ Nach seiner umstrittenen Disqualifikation in Rio, die ihm damals das Finale kostete, wollte Heidtmann seinen deutschen Rekord angreifen und um die nächste Runde kämpfen. Jedoch fand er sich in seinem Vorlauf schon nach dem Start auf den hinteren Plätzen wieder. Auch auf seiner eigentlich stärkeren zweiten Schwimmhälfte gelang es dem 26-Jährigen nicht, den Rückstand entscheidend zu verringern.
Daiya Seto fliegt raus
„Das war die zweitschnellste Zeit jemals von mir, von daher ist es ganz gut“, sagte Heidtmann. „Ich fühle mich aber in einer Form, in der ich eigentlich noch schneller schwimmen sollte. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.“ Der bis zur 300-Meter-Marke in Führung liegende Japaner Daiya Seto, in Rio Bronzemedaillengewinner über diese Strecke, brach auf der Freistil-Teilstrecke und schied wie Heidtmann aus.
Das Finale über 400 Meter Lagen mit dem Olympiazweiten von Rio und Topfavorit Chase Kalisz (USA) findet in der Nacht zu Sonntag um 3:30 Uhr statt. Auch die Frauen werden dann um die Medaillen schwimmen. Die US-Amerikanerin Emma Weyant sorgte im Vorlauf für die deutliche Bestzeit.