Kaum schwimmen wir im offenen Meer, überfällt viele Menschen die Angst vor Haien. Dabei ist die Gefahr, dass es wirklich zu einer Attacke kommt, verschwindend gering. Ein Grund für die Panik sind laut einer Studie Hollywood-Blockbuster.
Es begann 1975 mit „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg: Tauchen schwimmenden Raubtiere in Hollywoodfilmen auf, werden sie fast immer als blutrünstige Kreaturen mit reichlich Appetit auf Menschenfleisch präsentiert. Das ergab eine Analyse von 109 Filmen, die im Fachjournal „Human Dimensions of Wildlife“ veröffentlicht wurde. Die bittere Folge: Die Filme schüren Angst vor den Tieren. Und das verstärke den Trend, dass immer mehr Haiarten vom Aussterben bedroht sind, erklärt Studienleiterin Briana Le Busque. „Viele Menschen haben keine Motivation mehr, die globale Haipopulation zu schützen.“
Fünf tödliche Attacken im Jahr 2022
Im Jahr 2022 wurden weltweit 57 Menschen von Haien angegriffen, fünf Attacken endeten tödlich. Die meisten Vorfälle (41) wurden an den Küsten der USA registriert, Todesopfer gab es in Südafrika (2), Ägypten (2) und den USA (1). Dokumentiert werden die Angriffe im „International Shark Attack File“ des Naturhistorischen Museums in Florida. Demnach lag die Zahl der Attacken deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 74 Hai-Angriffen pro Jahr. Deutlich mehr Opfer als der Raubfisch fordern jedes Jahr Bienen, Wespen oder Hunde, und auch die Gefahr, durch Malariamücken und sogar herabfallende Kokosnüsse umzukommen, ist Studien zufolge höher als der fatale Biss eines Hais. Auf der anderen Seite stehen viele Millionen Haie, die jedes Jahr von Menschen gejagt und getötet werden.
Falls es trotzdem einmal brenzlig werden sollte, haben wir einige Notfall-Tipps zum korrekten Verhalten bei einer Hai-Attacke zusammengestellt. Denn eins ist sicher: Wegschwimmen ist zwecklos.