Donnerstag, 2. Mai 2024

Studie mit 109 Filmen | Wie Hollywood die Angst vor Haien schürt

Kaum schwimmen wir im offenen Meer, überfällt viele Menschen die Angst vor Haien. Dabei ist die Gefahr, dass es wirklich zu einer Attacke kommt, verschwindend gering. Ein Grund für die Panik sind laut einer Studie Hollywood-Blockbuster.

(c) Kelpfish | Dreamstime.com König der Meere oder lautloser Killer? Die Meinungen zum Weißen Hai gehen auseinander.

Es begann 1975 mit „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg: Tauchen schwimmenden Raubtiere in Hollywoodfilmen auf, werden sie fast immer als blutrünstige Kreaturen mit reichlich Appetit auf Menschenfleisch präsentiert. Das ergab eine Analyse von 109 Filmen, die im Fachjournal „Human Dimensions of Wildlife“ veröffentlicht wurde. Die bittere Folge: Die Filme schüren Angst vor den Tieren. Und das verstärke den Trend, dass immer mehr Haiarten vom Aussterben bedroht sind, erklärt Studienleiterin Briana Le Busque. „Viele Menschen haben keine Motivation mehr, die globale Haipopulation zu schützen.“

Fünf tödliche Attacken im Jahr 2022

Im Jahr 2022 wurden weltweit 57 Menschen von Haien angegriffen, fünf Attacken endeten tödlich. Die meisten Vorfälle (41) wurden an den Küsten der USA registriert, Todesopfer gab es in Südafrika (2), Ägypten (2) und den USA (1). Dokumentiert werden die Angriffe im „International Shark Attack File“ des Naturhistorischen Museums in Florida. Demnach lag die Zahl der Attacken deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 74 Hai-Angriffen pro Jahr. Deutlich mehr Opfer als der Raubfisch fordern jedes Jahr Bienen, Wespen oder Hunde, und auch die Gefahr, durch Malariamücken und sogar herabfallende Kokosnüsse umzukommen, ist Studien zufolge höher als der fatale Biss eines Hais. Auf der anderen Seite stehen viele Millionen Haie, die jedes Jahr von Menschen gejagt und getötet werden.

Falls es trotzdem einmal brenzlig werden sollte, haben wir einige Notfall-Tipps zum korrekten Verhalten bei einer Hai-Attacke zusammengestellt. Denn eins ist sicher: Wegschwimmen ist zwecklos.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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