Samstag, 23. November 2024

Open Water auf den Malediven | Inselhopping im Paradies

Die Malediven sind nicht nur ein spektakuläres Tauchrevier, sondern auch ein Eldorado für Freiwasserschwimmer. Mehr als 1.000 Inseln locken auf kurze und lange Strecken.

dreamstime.com (Thundi) Perfekte Inselform: Runder geht’s nicht.

Urlaubsparadies Malediven – wer denkt nicht an Sonne, Strand und klares Wasser, wenn der Name dieses Inselstaats im Indischen Ozean fällt? Das südwestlich von ­Indien gelegene Archipel mit seinen fast 1.200 Atollen und Inseln bietet Freiwasserlieb­habern nahezu perfekte Bedingungen, weiß Larissa Offeney. Die 53-Jährige hat lange Zeit in Hannover gelebt und kam vor fast 20 Jahren als Tauchlehrerin auf die Malediven. Inzwischen fliegt sie mit einem Wasserflugzeug Touristen zu ihren Unterkünften auf einer der Inseln.

Wann immer es die Zeit zulässt, geht Offeney ihrer Leidenschaft, dem Freiwasserschwimmen, nach. „Hier musst du nur ein paar Schritte gehen und kannst sofort losschwimmen“, schwärmt sie. „Man kann ganze Inseln umrunden oder von Insel zu Insel schwimmen. Manche liegen nur 200 Meter voneinander entfernt, zwischen anderen sind es ein oder zwei Kilometer.“ Gefährlich sei es bei ganzjährigen Wassertemperaturen zwischen 25 und 28 Grad Celsius nicht, sagt Offeney.

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Weder gebe es extreme Gezeiten noch eine starke Brandung. An einigen Stellen könnten Strömungen auftreten. Wo und wie stark, darüber wüssten die Mitarbeiter der Watersports-Center, die es auf fast jeder Insel gibt, am besten Bescheid, sagt Offeney. Anders als auf der 3.000 Kilometer südlich gelegenen Insel La Réunion muss hier auch nicht mit gefährlichen Hai­en gerechnet werden. Allenfalls tummeln sich im Wasser eher harmlose Riffhaie. Viel größer ist die Chance, beim Schwimmen auf Schwärme bunter Koffer-, Doktor- oder Anemonenfische zu treffen.

Privat Larissa Offeney nimmt auch an Freiwasserrennen teil.

Perfekt geformte Inseln

Obwohl die nächste Badestelle nie weit entfernt ist, ist sport­liches Schwimmen bei den etwa 400.000 Maledivern kaum bekannt. Die Landessprache Dhivehi kennt nicht mal ein ­eigenes Wort dafür, berichtet ­Offeney. Stattdessen wird das englische „swim“ genutzt, wenn es tatsächlich um den Sport geht, und selbst dann wird es oft missverstanden. „Wenn ich sage, dass ich gern im Meer schwimme, antworten mir die Malediver oft, dass sie das auch tun würden. Allerdings denken sie dabei an ‚moodhah dhiyun‘, was übersetzt ‚Ich gehe an den Strand‘ bedeutet.“ Damit seien Picknicks, Barbecues oder gesellige Geburtstagsfeiern am Strand gemeint, bei denen auch mal jemand aus Spaß im Wasser planscht. Zwar sehe sie in den letzten Jahren immer häufiger Kinder Kraul schwimmen, von einer Schwimmnation könne aber noch lange keine Rede sein, meint Offeney. Immerhin entsteht neben dem bisher einzigen öffentlichen Schwimmbad in Hulhumalé gerade ein 50-Meter-Wettkampfpool in der Haupt­stadt Malé. Und in Paris traten sogar eine Schwimmerin und ein Schwimmer von den Malediven bei den Olympischen Spielen an.

Doch wen interessiert die Halle, wenn die Natur so beeindruckende Locations wie das Baa-Atoll geschaffen hat? In diesem Gebiet, vielleicht dem schönsten Schwimmrevier der Malediven, reihen sich perfekt geformte runde Inseln aneinander. Von oben, etwa aus dem Wasserflugzeug, bieten sich atemberaubende Blicke auf die dichten Mangrovenwälder in der Mitte dieser Inseln. Außen herum trennt heller Sandstrand die Bäume vom türkisfarbenen Wasser.

dreamstime.com (Motorxead) Ein Traum für alle Wasserliebhaber.

­Larissa Offeney kommt am liebsten im Oktober während der Manta-Saison hierher. Dann tauchen besonders viele Riesenrochen über dem Meeresboden, während sie über ihnen schwimmt. Beim jährlichen „Baa Crawl“ werden innerhalb einer Woche 23 Inseln in diesem Gebiet schwimmend verbunden. 43 Kilometer legen die Sportlerinnen und Sportler dabei zurück. Organisiert wird das Event von Swim Maledives, einer Initiative von Schwimmbegeisterten, die Open-Water-Swimming als umweltverträgliche Wassersportvariante im Tourismus etablieren möchte. Noch stehen bei den Besuchern vor allem Tauchen, Surfen, Wasserski und Angeln hoch im Kurs. Für Larissa Offeney, die der Initiative angehört, endet der Tag meist anders. „Nach Feierabend springe ich am liebsten vom Flugzeug direkt ins Wasser. Meine Crew nimmt dann meinen Rucksack mit zur Insel, ich komme schwimmend nach.“

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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