Olympiasieger und Weltmeister Cameron McEvoy setzt seit Olympia auf weniger Schwimmvolumen, maximale Intensität und datenbasiertes Training. Sein innovativer Ansatz könnte die Zukunft des Sprinttrainings prägen.
Cameron McEvoy ist aktuell die Nummer eins der Welt im Freistilsprint. Nach seinem Olympiasieg über 50 Meter in Paris holte der Australier auch bei der WM in Singapur Gold – es war bereits sein zweiter WM-Triumph über die kürzeste Schwimmdistanz nach dem Erfolg 2023 in Fukuoka. Wenn einer wie McEvoy Einblicke in sein Training gewährt, folgt die Schwimmwelt aufmerksam. Kürzlich tat er dies im Podcast von Mel Stewart.
McEvoy verriet, dass er bei der WM zu Gold sprintete, obwohl er seit den Olympischen Spielen kaum noch im Wasser trainiert hat. Nach Paris habe er sein Trainingskonzept grundlegend verändert und das Volumen drastisch reduziert, erklärt er. Statt wie früher 30 bis 70 Kilometer pro Woche zu schwimmen, beschränkt er sich aktuell auf nur 2 bis 3 Kilometer – bei maximaler Intensität. Für ihn gelte: Qualität vor Quantität.
Technische und physiologische Basis
Ein zentraler Bestandteil seines neuen Ansatzes ist verstärktes Krafttraining, insbesondere Klettern. Dadurch habe er seine Maximalkraft und Explosivität gesteigert. Es seien Fähigkeiten, so McEvoy, die sich erfolgreich ins Wasser übertragen lassen. Dass die Strategie funktioniert, zeigen seine Zeiten: Über 50 Meter Freistil schwamm McEvoy in Singapur 21,14 Sekunden – schneller als in Paris (21,37 Sekunden) und nur knapp über seiner persönlichen Bestzeit von 21,06 Sekunden aus 2023.