Immer wieder wird die Situation der deutschen Schwimmbäder thematisiert. Auf einer Pressekonferenz in Berlin hat die Bäderallianz Forderungen zur Verbesserung vorgestellt.
Wird Deutschland ein Land der Nichtschwimmer? Immer wieder bemängelt die Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft, dass weniger Kinder und Jugendliche sicher schwimmen lernen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die Bäderallianz Deutschland in Berlin das Positionspapier „Die Zukunft der Deutschen Bäder“ vorgestellt.
Die Bäderallianz, ein Zusammenschluss von Verbänden und Institutionen des Schwimmens und Badewesens, möchte eine „nachhaltige Verbesserung der deutschen Bäderlandschaft“ erreichen. Dabei fordern sie neben Sanierungen der vorhandenen Wasserflächen und verbesserten Bedingungen für Fachkräfte und Rettungsschwimmer auch die Unterstützung sozial benachteiligter Familien, zum Beispiel durch die Übernahme von Eintritts- und Fahrtkosten.
Fachkräfte fehlen, Sanierungen notwendig
Schon 2016 habe der Sanierungsstau in den deutschen Schwimmbädern rund 4,5 Milliarden Euro betragen, ein anderes Problem sei der Fachkräftemangel. Mindestens 2.500 ausgebildete Fachkräfte für Bäderbetriebe fehlen laut Angaben der Verbände. „Die Politik hat uns aufgefordert, die Zukunft der deutschen Bäderlandschaft und was für deren nachhaltigen Erhalt als Fundament der Bade- und Schwimmkultur notwendig ist, aufzuzeigen“, sagte Prof. Dr. Christian Kuhn, Sprecher der Bäderallianz, bei der Pressekonferenz in Berlin.
Forderungen der Bäderallianz und des DOSB an die politischen Verantwortlichen
- Die Auflösung des Sanierungsstaus und die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit beim Bäder-, -betrieb und -erhalt, einschließlich Gewährleistung der Barrierefreiheit
- Eine verbesserte finanzielle Ausstattung der Bäder und damit eine bessere Wahrnehmung der kommunalen Daseinsvorsorge
- Gesetzliche Pflichtvorgaben zur personellen Ausstattung der Bäder mit Fachkräften sowie die verpflichtende Bereitstellung von Ausbildungsplätzen durch die Badbetreiber
- Eine angemessene Vergütung der Fachkräfte
- Verstärkte Bemühungen zur Anerkennung und Qualifizierung von Fachkräften aus dem Ausland
- Gute Erreichbarkeit der Bäder anhand regionaler Bedarfe
- Hilfestellungen für die ausbildenden Personen zum Schwimmenlernen und auch zur Rettungsfähigkeit und Aufsicht
- Eine bundesweit einheitliche Definition von Qualitätsstandards zur Aufsicht und Rettungsfähigkeit
- Unterstützung der aufsichtsführenden Personen beim Erwerb der Rettungsfähigkeit
- Unterstützung von sozial benachteiligten Familien (z.B. Übernahme von Eintritts- und Fahrtkosten)