Samstag, 20. April 2024

Olympia ohne Zuschauer? | Besser so als gar nicht, sagen Köhler und Koch

Ob und wie die Olympischen Spiele in Tokio kommendes Jahr über die Bühne gehen werden, steht in den Sternen. Weltweit steigt die Zahl der mit Corona Infizierten weiter an, auch Deutschland verzeichnet wieder mehr tägliche Infektionen als noch vor einigen Wochen. Wer in dieser Situation verlässliche Prognosen abgeben will, begibt sich auf dünnes Eis. Für die Spiele, die nach der Verschiebung um ein Jahr am 23. Juli 2021 beginnen sollen, gibt es verschiedene Optionen. Zwischen Absage und Warten auf Paris 2024 und einer normalen Durchführung als wäre nichts gewesen, scheint alles möglich. Die endgültige Entscheidung will das Internationale Olympische Komitee im April 2021 treffen.

Marco Koch
Jo Kleindl Marco Koch würde auch an „Geisterspielen“ teilnehmen.

„Lieber Geisterspiele als keine Spiele“

Die vielleicht am häufigsten diskutierte Lösung ist derzeit eine Austragung der Wettkämpfe ohne Zuschauer wie es bereits in vielen Sportarten von Fußball bis Basketball praktiziert wird. Bundesliga, Champions League und NBA können auf diese Weise ihre vertraglichen TV-Verpflichtungen zumindest teilweise erfüllen. Sie verdienen Geld oder halten die Verluste in Grenzen. Ob Spitzensport, der ja zu einem nicht gerade geringen Anteil der Unterhaltung dient, ohne Live-Publikum vor Ort seinen Sinn erfüllt, steht dabei auf einem anderen Blatt.

Auch Deutschlands Topschwimmer machen sich Gedanken, wie es nächsten Sommer werden könnte. „Mein Bauchgefühl sagt mir, Olympia findet in Tokio statt – leider ohne Zuschauer“, sagte vor einigen Wochen Florian Wellbrock der Magdeburger Volksstimme. Ex-Weltmeister Marco Koch stellte gegenüber der Frankfurter Rundschau klar, dass er auch Fans am Beckenrand antreten würde. „Es steht außer Frage, dass es mit Zuschauern am schönsten wäre, aber ich hätte lieber Geisterspiele als keine Spiele.“

Schwimmer sind leere Tribünen gewohnt

Ähnlich pragmatisch sieht es Sarah Köhler. „Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn die Ränge voll sind. Wenn aus Hygiene- oder Sicherheitsgründen nur wenige Zuschauer zugelassen wären, wäre das schade. Aber besser so als gar nicht“, erklärte die 26-Jährige der Süddeutschen Zeitung.

Koch sagte außerdem, dass die Zuschauerränge auch bei deutschen Meisterschaften oder bei Weltcups häufig relativ leer blieben und er trotzdem gute Leistungen bringen konnte. Sein Vorschlag: „Wenn alle Teams auf den Tribünen wären, ist ja trotzdem relativ viel los.“

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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