Jährlich grüßt das Murmeltier, so könnte man beim Anblick der Schlagzeilen denken, die immer wieder auftauchen, wenn die Freibadsaison sich nähert. Wie in den vergangenen Jahren auch: vielerorts fehlt Personal.
Damit ein Freibad öffnen kann, müssen genügend Fachkräfte und Rettungsschwimmer zur Verfügung stehen. Und die fehlen. Deswegen, so befürchten Badbetreiber und Kommunen, müssten Bäder im Sommer geschlossen bleiben. Um das zu verhindern, setzen Badbetreiber deutschlandweit auf verschiedene Strategien zur Personalsuche.
Ausgebildetes Personal fehlt
In NRW etwa setzen die Düsseldorfer Bäder mit den „JobWatch-Tagen“ auf ein niederschwelliges Angebot für potenzielle Bewerber. Statt Anschreiben und Lebenslauf einzureichen, können Interessenten an den jeweiligen Terminen vorbeikommen und ihr Können direkt im Wasser unter Beweis stellen. In Hamburg wird mit Abreißzetteln in den Schwimmbädern geworben. Andere Städte schließen Kooperationen mit Schwimmvereinen ab.
So lässt sich vielleicht die diesjährige Freibadsaison retten, das Grundproblem löst sich jedoch nicht. Schätzungsweise 3.000 ausgebildete Fachangestellte für Bäderbetriebe fehlen in Deutschland. Sie kümmern sich zusätzlich zur Beckenaufsicht auch um die Technik im Bad. „Wir reihen uns in der Dienstleistungsbranche in den harten Kampf um Arbeitskräfte ein“, sagt Frank Achtzehn von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen im NDR. Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister ergänzt: „Die Leute wollen am Wochenende rausgehen, sich entspannend, Wellness genießen.“ Immer weniger Menschen seien bereit, am Wochenende zu arbeiten.
Nicht öffnen wird in diesem Jahr das Kylltalbad in der Nähe von Trier. Zwei hauptamtliche Angestellte habe das Freibad, das schon in der Vergangenheit auf Rettungsschwimmer angewiesen war. Beide fallen in diesem Jahr krankheitsbedingt aus, heißt es in der Lokalzeitung. Externes Personal anderer Betriebe sei der Verbandsgemeinde angeboten worden, die Kosten hätten sich jedoch im sechsstelligen Bereich bewegt.