Harte Entscheidung in Neckarsulm. Das Top-Team um den Olympiavierten Henning Mühlleitner ist aufgelöst, der Verein will sich stärker auf die Nachwuchsarbeit konzentrieren. Wie es für die Sportler weitergeht, steht noch nicht fest.
Das Profiteam der Neckarsulmer Sport-Union war in Deutschland einmalig. Unabhängig der öffentlichen Hand sollten Schwimmerinnen und Schwimmer in Baden-Württemberg die Chance bekommen, sich Vollzeit auf ihren Sport und ihre Karriere fokussieren zu können. Möglich gemacht hatte das Christian Hirschmann, Geschäftsführer mehrerer Unternehmen und Vorstandsmitglied in Neckarsulm. Nun ist das Projekt beendet und das Profiteam aufgelöst. „Aufgrund der Leistungsentwicklung und des Verhaltens einzelner Sportler habe ich entschieden, dass das Top-Team nicht mehr weiter besteht“, sagte Hirschmann der Heilbronner Stimme. Die Athleten des Teams sollen am Montag davon erfahren haben.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es in Neckarsulm kein leistungsorientiertes Schwimmen mehr geben wird. Nur eben in anderer Form. Statt auf den Hochleistungssport will man sich nun auf die Nachwuchsarbeit und den Schwerpunkt Schwimmenlernen konzentrieren. Hirschmann will den Verein mit seinem Unternehmen und auch persönlich weiterhin unterstützen. Außerdem wolle man weiterhin eine kleine Gruppe ausgewählter Topathleten in Neckarsulm unterstützen.
Unklarheit über die Zukunft
Wie es für die Schwimmerinnen und Schwimmer weitergeht, steht noch nicht fest. „Eine Option oder konkrete Pläne habe ich nicht. Ich treffe jetzt keine Entscheidung aus Panik“, sagte Henning Mühlleitner der Heilbronner Stimme. Der 25-Jährige gehörte zu den erfolgreichsten Schwimmern des Teams, bei den European Games 2018 schwamm er zu Bronze über 400 Meter Freistil, bei den Olympischen Spielen in Tokio belegte er den vierten Platz über diese Strecke. Für ihn steht nach der verpassten WM-Qualifikation erst einmal die Mare Nostrum Tour an. „Ich sehe es auch als Chance, als einen Neuanfang ein Jahr vor Olympia.“ Ramon Klenz, der zuletzt Teil des Topteams der Neckarsulmer Sport-Union war, hatte schon vorher seine Rückkehr nach Berlin verkündet.