Angelina Köhler ist Europas Beste über 200 Meter Schmetterling. In Rumänien schwamm die Neuköllnerin zum Titel auf der 25-Meter-Bahn.
Angelina Köhler ist zum ersten Mal in ihrer Karriere Europameisterin – und das ausgerechnet über die langen 200 Meter Schmetterling. Die Schwimmerin von der SG Neukölln ist bekannt als Deutschlands beste Schmetterlingssprinterin über 50 und 100 Meter. Bei den Europameisterschaften in Otopeni zeigte die 23-Jährige aber nun, dass sie auch über die längste Schmetterlingsdistanz ein hohes Tempo halten kann. In 2:03,30 Minuten sicherte sich Köhler am Donnerstag die Goldmedaille vor der Dänin Helena Rosendahl Bach, die nach 2:03,86 Minuten das Ziel erreichte. Dritte wurde die 17-jährige Lana Pudar aus Bosnien-Herzegowina mit neuem Junioren-Europarekord von 2:04,55 Minuten.
Köhler begann stark und übernahm von Beginn an die Führung. Die ersten 50 Meter absolvierte sie in 26,93 Sekunden, nach 100 Metern lag sie mit einer Zwischenzeit von 57,98 Sekunden sogar drei Zehntelsekunden unter dem Weltrekord-Split von Mireia Belmonte Garcia (Endzeit der Spanierin: 1:59,61 Minuten). Auf der zweiten Rennhälfte verlor Köhler zwar etwas an Boden, sie brach aber nicht ein und machte nach Ole Braunschweigs Silber gestern über 50 Meter Rücken die erste Goldmedaille für das deutsche EM-Team in Rumänien perfekt. Mit ihrer Zeit von 2:03,30 Minuten steigerte sich Köhler gegenüber den Deutschen Meisterschaften vor wenigen Wochen in Wuppertal um ganze drei Sekunden. Franziska Hentkes deutschen Rekord aus dem Jahr 2015 (2:03,01 Minuten) verpasste sie nur knapp.
Proud sprintet Rekord
Im Finale über 100 Meter Lagen schwamm Köhlers Neuköllner Teamkollegin Nele Schulze in 59,40 Sekunden auf Platz sieben. Den Sieg in diesem Rennen holte Charlotte Bonnet aus Frankreich in 57,47 Sekunden. Ole Braunschweig qualifizierte sich mit der sechstbesten Halbfinal-Zeit über 100 Meter Rücken für den Endlauf am Freitag.
Für ein Sprinthighlight der Extraklasse sorgte Benjamin Proud. Der Brite legte die 50 Meter Freistil bei seinem Sieg in extrem schnellen 20,18 Sekunden zurück und kratzte mit dem Europarekord als zweiter Mensch an der 20-Sekunden-Marke. Schneller war bisher nur US-Star Caeleb Dressel, der in 20,16 Sekunden den Weltrekord hält.