Zufrieden zeigt sich Kommissar Christian Reichert nach dem Freiwasser-Krimi von Rio 2016. Mit nur 4,9 Sekunden Rückstand auf Sieger Ferry Weertman und 2,7 auf eine Medaille war das Rennen das knappste der bisherigen Olympiaentscheidungen. „Ich hätte mir ein bisschen mehr Wellen gewünscht, so hatte ich es eigentlich von der Copacabana erwartet. Heute war es dann doch recht flach“, sagt der 31-Jährige zu den Bedingungen. „Außerdem hatte ich mich auf Wassertemperaturen von 17 Grad wie im Rennen vor einem Jahr eingestellt, heute war es mit 22 Grad recht warm.“
Im Rennverlauf hielt sich Reichert lange zurück, arbeitete sich dann auf der letzten 2,5-Kilometer-Runde langsam nach vorn. „Eigentlich ist das Rennen super gelaufen, bis zur letzten Boje so 1.000 Meter vor dem Ende“, resümiert der Wiesbadener. „Da habe ich mich ein bisschen mit dem Chinesen Lijin Zu verhakt und wir haben ziemlich viel verloren. Ich war dann 18. oder 19. Wir haben uns dann 500 Meter lang wieder an die Gruppe herangekämpft, 300 Meter vor dem Ziel waren wir dann an der Spitzengruppe dran, die um die Medaillen kämpfen würde.
Doch da war es vorbei mit dem Vorwärtsdrang des Hessen. „Die erste Reihe war wie eine Mauer, da war kein Durchkommen, selbst wenn man den Speed noch gehabt hätte. Ohne jemanden rauszuziehen und damit Gefahr zu laufen, disqualifiziert zu werden, wäre das nicht möglich gewesen. Da war dann einfach mal Schluss.“
Dennoch zieht Christian Reichert ein positives Fazit seiner ersten Olympiateilnahme: „Ich bin megaglücklich mit Platz 9, mein Ziel war eine Top-Ten-Platzierung. Das habe ich erreicht. Bei einem so engen Rennen braucht man am Ende auch ein bisschen Glück. Zwei Sekunden zur Medaille sind nicht viel, aber ich bin superhappy. Es hat richtig viel Spaß gemacht, vor dieser Kulisse zu schwimmen – und das enge Rennen hat für die Zuschauer sicher einiges geboten.“