
Die Essenerin Jennifer Wendland ist Weltmeisterin im Apnoetauchen. Die 36-Jährige gewann bei den vom Tauchverband AIDA ausgerichteten Titelkämpfen in Roatan (Honduras) eine Einzeldisziplin sowie die Gesamtwertung aus vier Disziplinen. Außerdem holte sie eine Silber- und eine Bronzemedaille und stellte mit der Monoflosse und beim Tauchen ohne Flossen sogar deutsche Rekorde auf. Bei den Männern kam der deutsche Vertreter Karsten Mohr auf Rang 19. Es siegte Abdelatif Alouach aus Frankreich.
„Ich bin Weltmeisterin, das ist ein großartiges Gefühl“, jubelte Wendland nach ihrem letzten Tauchgang. Für sie und die anderen rund 50 WM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer standen jeweils vier Tauchgänge in vier verschiedenen Disziplinen auf dem Wettkampfprogramm. Jeden Tag galt es in einer anderen Disziplin möglichst tief zu tauchen, um mit jedem erreichten Meter einen Punkt für die Gesamtwertung zu holen. Durch den täglichen Wechsel zwischen Sportlerinnen und Sportlern hatten die Athleten zwischen den Tauchgängen jeweils einen Tag Pause.
Jennifer Wendland | WM-Resultate
AIDA-WM in Roatan (Honduras), 15.-25. August 2022Disziplin | Beschreibung | Resultat | Ergebnis |
---|---|---|---|
CWT Bifins | Tieftauchen mit 2 Flossen | 92 Meter | Silber |
Free Immersion | Ziehen am Seil (ohne Flossen) | 85 Meter | 4. Platz |
CWT No-Fins | Tieftauchen mit Brustzügen | 59 Meter | Bronze |
CWT Mono-Fin | Tieftauchen mit Monoflosse | 102 Meter | Gold |
Gesamtwertung | 4 Disziplinen | 338 Punkte | Gold |




Mein einziger Gedanke: Nach oben kommen
Trotz einer erst kurz vor dem Wettkampf überstandenen Coronainfektion lief es für Wendland von Beginn an gut. Mit nur einem Atemzug kam sie am ersten Wettkampftag mit zwei Flossen an den Füßen auf 92 Meter und gewann Silber. Es folgten ein vierter Platz im Free Immersion sowie eine Bronzemedaille im Tieftauchen ohne Flossen. Dabei konnte sie mit 59 Metern einen deutschen Rekord aufstellen. Einen weiteren Knaller hob sich Wendland für den Schluss auf. Beim Tauchen mit Monoflosse verbesserte sie ihren eigenen deutschen Rekord um zwei Meter auf jetzt 102 Meter. Problemlos verlief der Tauchgang allerdings nicht, wie die Apnoetaucherin schreibt:
„Ich war erstaunlich ruhig vor dem Start und der Weg nach untern verlief bis auf eine kurze Korrektur im freien Fall und ein kleines Problem beim Druckausgleich grandios. Auf dem Weg nach oben spürte ich eine starke Narkose und kurz vor der Oberfläche wurde mir klar, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Mein einziger Gedanke in diesem Moment: Nach oben kommen und an der Leine festhalten. Ich wollte diese weiße Karte und irgendwie schaffte ich es, das Oberflächenprotokoll durchzuführen. Mein Krisenmanagement hat funktioniert.“
Jennifer Wendland
Kurz nach dem Tauchgang ging es Wendland übrigens schon wieder besser. „Mir geht es super, außer, dass ich jetzt keine Energie mehr habe“, sagte sie auf Anfrage von SWIM.DE. „Zum Glück ist die WM jetzt auch vorbei.“
Alle Ergebnisse von der WM gibt es hier.