Macht doch jeder! Oder nicht? Hier sind acht Wege, mit denen du dir das Schwimmtraining etwas leichter machst. Aber Achtung: Du solltest dich nicht erwischen lassen.
Was der Schiedsrichter nicht sieht, ist auch kein Foul, lautet eine Fußballweisheit. Analog fürs Schwimmtraining könnte man sagen: Erlaubt ist, was dem Coach nicht auffällt. Klar, am Ende betrügt man immer nur sich selbst. Aber manchmal können wir einfach nicht anders.
1. Leine ziehen
Der Klassiker beim Rückenschwimmen: Taucht die Hand ins Wasser ein, halten sich die Finger an den bunten Scheiben oder den Kugeln der Trennleine fest und ziehen den Körper kräftig nach vorn. Das gibt ordentlich Schub und macht selbst aus Rückenmuffeln echte Schnellschwimmer. Ganz Gewiefte ziehen natürlich nur im hinteren Teil des Beckens an der Leine, wo der Coach sie nicht sieht (glauben sie jedenfalls).
2. Abkürzen
Früher umdrehen, und die Bahn nicht ganz zu Ende schwimmen, ist wohl die einfachste Art, ein paar anstrengende Meter zu schinden. Ist die 25-Meter-Bahn dann plötzlich nur noch 15 oder 20 Meter lang, geht alles viel schneller vorbei. In der Gruppe, wo alle hintereinander her schwimmen, ist das natürlich kaum möglich. Ausnahme: Du schwimmst ganz am Ende und dein Abstand zum Vordermann wird größer und größer. Jetzt eine schnelle Drehung auf der Bahn und du bist wieder dran. Aber Achtung: Euer Trainer wird es merken! Das weiß jeder, der schon mal am Beckenrand gestanden hat.
3. Einarmig Delfin
Die Delfintechnik ist anstrengend und spätestens auf der zweiten Bahn schaltet sich bei vielen Schwimmerinnen und Schwimmern der Kopf ein: „Könnte ich jetzt nicht ein oder zwei Züge einarmig schwimmen? Nur kurz etwas Erholung, dann mache ich normal weiter. Ganz Ehrlich! Merkt doch keiner!“ Was zur Crash-Vermeidung auf einer schmalen Bahn mit Gegenverkehr vielleicht noch durchgeht, ist zu jedem anderen Zeitpunkt eine beliebte Schummelvariante. Verständlich, natürlich, aber wenig zielführend. Schließlich gibt es im Rennen auch keinen Ausweg, wenn am Ende die Arme immer schwerer werden.
4. Toilettengang
Dass man im Wasser häufiger zum Stillen Örtchen muss, ist wissenschaftlich bewiesen. Doch bei manchen Schwimmerinnen und Schwimmern – wir alle kennen sie – ist ein Zusammenhang zwischen Pinkelbedürfnis und Trainingsplan schwer zu übersehen. Kaum steht eine harte Serie an, drückt auf einmal die Blase. Die will natürlich jetzt sofort entleert werden, auch wenn man durch den Toilettenbesuch (leider) nicht alles mitschwimmen kann. Manche Trainer reagieren darauf und bauen Extrapausen ins Programm. Aber das hält einen ja nicht davon ab, noch ein zweites Mal zu gehen. Oder ein drittes oder viertes Mal.
5. „Verzählen“
Bei 8 x 100 Metern ist nach sieben Durchgängen Schluss und statt nach 500 Metern, wie es vom Coach angesagt wurde, hält man nach 450 Metern an. Jeder Schwimmer und jede Schwimmerin hat sich schon mal verzählt. Das passiert und sorgt im Training (nicht im Rennen) meist für gute Laune und heiteres Lachen. Das Gute aus Sportlerperspektive ist, dass von außen kaum zu erkennen ist, ob hier Absicht oder ein Versehen vorliegt. Komisch ist nur, dass „Verzählen“ fast immer nur nach unten vorkommt.
6. Frühstart
Frühstarts gibt es nur im Wettkampf? Weit gefehlt. Im Gruppentraining ist es ein Leichtes, an dieser Stelle etwas rauszuholen. So wartet man nicht, bis der Zeiger der Uhr wirklich vollends oben steht oder hält statt fünf Sekunden Abstand nur zwei oder drei, und schon sieht die Endzeit einige Sekunden schneller aus. Man selbst kennt natürlich die ganze Wahrheit.
7. Arme bei Beine und Beine bei Arme
Theoretisch ist die Sache völlig klar: Beim isolierten Armeschwimmen halten die Beine still und wenn Beinarbeit angesagt ist, machen die Arme nichts. In der Praxis sieht das aber oft ganz anders aus. Da zappeln die Füße trotz einer Pull-Buoy und bei Delfinbeinen hilft ein kräftiger Brustarmzug, um den Kopf zum Atmen aus dem Wasser zu bekommen (obwohl es auch ohne geht).
8. Die vielen Kleinigkeiten
Es gibt natürlich noch viel mehr Methoden, um sich das Training hin und wieder etwas leichter zu machen. Bei der Wende nur mit einer Hand anzuschlagen, zwischendurch einige Schritte gehen oder Technikübungen nur mit halbem Einsatz schwimmen, um nur einige zu nennen.
Wie ist eine „Lieblingsart“ beim Schwimmen zu mogeln, wie trickst du deine Trainer aus oder gehörst du zu denen, die noch nie an der Leine gezogen haben oder zu früh losgeschwommen sind? Schreib uns deine Tipps und deine Meinung in die Kommentare.
Oh Gott, selten flacher Artikel!
Hat mich tatsächlich an mein Schwimmtraining in meiner Kindheit erinnert. 🙂
Bin selbst Trainer im Schwimmverein. Laufen im flachen Wasser ist bei uns sehr beliebt oder früher umdrehen.