Schwimme weit und tue Gutes: Beim ersten Kieler „Lighthouse Swim“ gingen am Wochenende rund 100 Freiwasserschwimmer in Badeanzügen, Badehosen und Neoprenanzügen für den guten Zweck an den Start. 75 von ihnen entschieden sich bei 16 Grad Wassertemperatur für die „kurze“ Vier-Kilometer-Distanz, 25 schwammen sogar 14 Kilometer weit durch die für Schiffe in dieser Zeit gesperrten Fahrrinne der Kieler Förde. Getreu dem Eventmotto „Sportliche Grenzen ausloten und Aufmerksamkeit schaffen“ bot der sportliche Rahmen mehreren Organisationen, die sich für den Schutz der Meere einsetzen, eine Plattform, um sich zu präsentieren und zu informieren. Als Gastredner berichtete zum Beispiel Ocean’s-Seven-Schwimmer André Wiersig von seinen Erlebnissen auf hoher See. Der Paderborner ist nicht nur Athlet – kurz vor seinem Helgolandschwimmen zog es ihn wie selbstverständlich auf die 14-Kilometer-Distanz – sondern auch Meeresbotschafter der Deutschen Meeresstiftung. „Wir sind begeistert vom Ablauf und der Resonanz. Es war großartig“, sagte Mitorganisator Dirk Lonnemann. „Die Stimmung, die familiäre Atmosphäre, das ganze Drumherum hat uns alle beeindruckt.“
Fotos: Veranstalter Lighthouse Swim
Gäste aus San Francisco schwimmen mit
Die Schwimmstrecken starteten am Samstag für alle Teilnehmer am Fähranleger in Schilksee und führten von dort am Ostufer entlang bis kurz vor den Friedrichsorter Leuchtturm. An dieser Stelle gingen die 4-Kilometer-Schwimmer an Land, die Schnellsten bewältigten die Strecke in gut einer Stunde. Für die Langstreckler führte der Kurs noch weiter an der Küste entlang Richtung Stadtzentrum bis zum sogenannten Camp 24/7. Als Erste kam an dieser Stelle die Kieler Studentin Lotta Steinmann aus dem Wasser. Die Fehmarnbelt-Bezwingerin schwamm die 14 Kilometer deutlich unter vier Stunden.
Steinmanns genaue Zeit ist aus den Ergebnislisten nicht ersichtlich, da es Probleme mit den Transpondern gab und nicht alle Leistungen korrekt registriert wurden. Doch ohnehin Zeiten waren an diesem Tag jedoch zweitrangig, ging es doch vor allem um die gute Sache. Und um die Förderung der Städtepartnerschaft zwischen Kiel und San Francisco, für die sich Lonnemann mit seinem Verein „The Bay Areas“ stark macht. Beide Städte liegen an Küsten, sagte der passionierte Triathlet swim.de, was läge da näher als ein gemeinsames Schwimmen im offenen Gewässer?
Sperrung der Förde
Was in der Theorie einfach klingt, dauerte rund drei Jahre. Knackpunkt war, dass die Behörden die Kieler Förde als Bundeswasserstraße nicht für ein Schwimmen freigeben wollten, berichtet Lonnemann. Erst als man die Stadt Kiel als Partner ins Boot holte und den sportlichen Teil in ein größeres Event einbaute, wurde die kurzzeitige Sperrung der der Fahrrinne für den Schiffsverkehr genehmigt.
Nach den Wünschen Lonnemanns könnte das Lighthouse Swim in Zukunft regelmäßig stattfinden. Gern auch wieder mit Gastschwimmern aus San Francisco wie diesmal Kristine Buckley und Gary Emich. Beide gehen in ihrer Heimat das ganze Jahr über draußen ins Wasser und schwammen die berühmte Strecke zur ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz schon mehr als 1.000-mal. Zusammen mit den San Francisco Baykeeper könnten ähnliche Veranstaltungen bald auch in Kaliforniern durchgeführt werden.
Mehr Infos zum Lighthouse Swim gibt es hier.