Bei seinem Rekord im Molokai-Channel war Extremschwimmer Andreas Waschburger gegen einen Felsen gekracht. Jetzt zeigt sich, wie schwer die Verletzung tatsächlich ist.
Beinahe wäre das Rekordschwimmen von Andreas Waschburger im Molokai-Channel früh beendet gewesen. Denn schon kurz nach dem Start auf der Hawaii-Insel Molokai war der Saarländer mit dem Gesicht an einen Felsen geschlagen und hatte sich die Nase verletzt. Trotz blutender Wunde schwamm er weiter bis zur Insel Ohau. Jetzt berichtet Waschburger auf Social Media von einem Arztbesuch im Anschluss an das Schwimmen. Die Diagnose: Nasenbeinbruch.
„Meine Nase ist tatsächlich gebrochen“, schreibt Waschburger, der eigentlich nur von einer Platzwunde ausgegangen war und diese in einer Notfallklinik in Honolulu behandeln lassen wollte. Doch nach dem Röntgen war klar, dass die Nase durch ist. „Im Nachhinein ist es schon verrückt, dass ich so geschwommen bin. Mit meiner blutenden Wunde war das Risiko für Haiangriffe noch viel größer.“
Fortsetzen oder abbrechen?
Ein Video zeigt den Moment, in dem Waschburger nach dem Unfall mit seiner Begleitcrew spricht. „Ich bin auf einen Stein mit dem Gesicht. Das hat voll gekracht“, ruft der Sportler. Sein Team informiert ihn daraufhin, dass die Wunde blutet und Steven Munatones, der Erfinder der Ocean’s Seven, der das Schwimmen begleitet, springt sogar ins Wasser, um sich die Nase aus der Nähe anzusehen. Kurz wird über einen Neustart diskutiert, aber Waschburger will lieber weiterschwimmen. „Let’s swim!“, ruft er.
Die Hektik ist in dieser Situation deutlich spürbar, eine Entscheidung muss schnell her. Dabei müssen alle Beteiligten darauf achten, bloß keine Regel zu verletzen. Würde Waschburger etwa das Boot berühren und sich festhalten, könnte das Schwimmen als ungültig gewertet werden. Am Ende kostet den Athleten die ganze Situation nur etwa eine Minute, und er bleibt trotzdem mehr als zwei Stunden unter dem bisherigen Molokai-Rekord. Nach dem nächtlichen Start um 4:40 Uhr erreichte Waschburger um 14:35 Uhr Sandy Beach auf Ohau. Seine fantastische Zeit für die 44 Kilometer: 9:55:10 Stunden.