Freitag, 29. März 2024
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Wer’s hat, der hat’s

Weich oder hart, schnell oder stumpf – erfahrene Schwimmer fühlen die kleinen Unterschiede in der Beschaffenheit des Wassers, sobald sie hineinspringen. Es ist ihr Wassergefühl, das Ihnen unterbewusst hilft, unterschiedliche Druckverhältnisse und Gelenkstellungen zu spüren und dadurch die Schwimmleistung zu beeinflussen. Jeder Schwimmer ist individuell und fühlt das Wasser auf eine andere Art. Zu definieren, was optimal ist, ist nahezu unmöglich. Es gibt zudem Faktoren, die das Wassergefühl beeinflussen. Das Wasser im See fühlt sich anders an als das im Becken, im Fluss oder im Meer. Zudem kann die Wassertemperatur eine wesentliche Rolle spielen.

Wassergefühl ist trainierbar

Wenn Sie einen Unterschied zwischen der Wasserbeschaffenheit im Schwimmbecken und einem freien Gewässer erkennen, spricht das für ein bestehendes Wassergefühl. Sie spüren, wie sich der Kontakt zwischen dem Wasser und ihrem Körper mit jeder Bewegung verändert. Sie schwimmen nicht gegen, sondern mit dem Wasser. Ihr Gefühl für das Wasser leitet Sie an, um die einzelnen Bewegungen zum richtigen Zeitpunkt auszuführen und die Positionen zu finden, in denen Sie die Kraft am effektivsten einsetzen.

Zwar gibt es talentierte Athleten, die von Haus aus Wassergefühl mitbringen, doch zum Glück lässt es sich mit gezielten Übungen auch entwickeln. Verbesserungen werden Sie aber nur erzielen, wenn die Übungen konsequent ausgeführt werden. Mit der Zeit werden Sie einzelne Bewegungen im Wasser feiner spüren und nachvollziehen. Dies ermöglicht Ihnen auch ein besseres Arbeiten an der optimalen Technik.

5 Übungen für das Wassergefühl

Faust: Schwimmen Sie im normalen Kraul-Rhythmus, aber nicht mit geöffneten Handflächen, sondern mit Fäusten. Dies führt dazu, dass Sie den Unterarm als wichtige Antriebsfläche wahrnehmen und einsetzen.

Schneiden: Bringen Sie nach dem Eintauchen Ihre Hand mit dem kleinen Finger nach hinten in eine messerartige Position, um zu spüren, wie schwer das Kraulschwimmen ohne Antriebsfläche ist. Im Anschluss sollten Sie ein paar schnelle Sprints absolvieren.

Zeitlupe: Führen Sie die Schwimmbewegung extrem langsam, aber korrekt aus. Sie spüren dabei, mit welchen Bewegungen Sie den meisten Vortrieb erzeugen und trainieren zugleich eine stabile Wasserlage.

Hundepaddeln: Starten Sie aus der Streckposition und ziehen Sie abwechselnd mit dem rechten und linken Arm bis zur Schulterlinie. Betonen Sie dabei das hohe Anstellen des Ellbogens.

Taktile Reize

Laut Ex-Weltmeister Paul Biedermann steigert auch eine Ganzkörperrasur die Sensibilität für das Wasser. „Dann stellt sich dieses spezielle Gefühl ein, als ob sich zwischen Haut und Wasser eine Filmschicht bildet“, sagte der Phelps-Bezwinger einmal, als er noch aktiv war. Schon beim Einschwimmen merke er genau, wie das Wasser beschaffen sei, so Biedermann. „Dafür brauche ich nur 50 Meter.“ Biedermanns Aussage, dass Rasieren schneller macht, wird durch eine Studie der Ruhr-Universität Bochum gestützt. Dabei unterzogen sich zwölf Schwimmerinnen und 17 Schwimmer zwei Streckentests über 100 Meter in einem Abstand von maximal drei Tagen. Den ersten Test bestritten die Testpersonen unrasiert, für den zweiten unterzogen sie sich einer Ganzkörperrasur.

Das Ergebnis war beeindruckend: Der Zeitgewinn betrug in der Studie fast 1,7 Sekunden. Durch die taktilen Reize auf den rasierten Hautflächen wird ein besseres Wassergefühl und eine bessere Zusammenarbeit von Muskeln und Nerven ermöglicht, hieß es im Anschluss. Natürlich reicht die Rasur aber nicht aus, um den perfekten Wassergriff zu bekommen. Jedoch kann es, wenn Wasserlage, Technik und Wassergefühl zusammenspielen, zu sichtbaren Leistungsverbesserungen kommen.

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