Gegen Ende 2014 wurde das systematische Doping im russischen Sport bekannt, daraufhin gründete die Wada eine Untersuchungskommission und entzog der Rusada im November 2015 vorläufig die Lizenz. Von da an waren Doping-Kontrollen russischer Sportler in internationaler Hand. 2016 wurde der zweiteilige McLaren-Report veröffentlicht, den die Wada zuvor in Auftrag gegeben hatte. Der Bericht des Kanadiers McLaren bestätigte eine staatliche Beteiligung am systematischen Doping in Russland.
Zur Wiederaufnahme der Rusada forderte die Wada die Anerkennung des McLaren-Reports und den Zugang zum Moskauer Anti-Doping-Labor. Beide Bedingungen hat die Rusada bisher nicht erfüllt, dennoch beschloss das Wada-Exekutivkomitee vergangene Woche, die Suspendierung der Rusada aufzuheben. Craig Reedie, Präsident der Wada, begründete diesen Schritt damit, dass die Zulassung der Rusada unter der Auflage, den Zutritt zum Moskauer Labor bis Juni 2019 zu gewähren, die Welt-Anti-Doping-Behörde in eine stärkere Position versetzt. Andernfalls würde der Rusada die Zulassung wieder entzogen.
KRITIK AN DER WADA
Nach dieser Entscheidung hagelte es von vielen Seiten Kritik, viele Sportler äußerten sich öffentlich gegen die Wada. Auch der amerikanische Schwimm-Star Michael Phelps griff die Wada an. „Es ist frustrierend zu sehen, was eine Organisation wie diese dem Sport antut“, erklärte der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten auf einem Pressetermin in Hongkong. Auch viele andere Schwimmer brachten in den sozialen Medien ihre Frustration zum Ausdruck. So wie die Brustschwimmer Adam Peaty und Lilly King.
Lilly King hatte schon vor einigen Jahren Position gegen Doping bezogen. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio sagte sie, sie sei „kein Fan“ ihrer russischen Konkurrentin Yuliya Efimova, die bereits mehrfach wegen Dopings gesperrt wurde und trotzdem noch bei internationalen Wettkämpfen antreten darf.