Japan und das IOC haben entschieden: Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie erst im kommenden Jahr stattfinden. In der Sportwelt hat diese Nachricht fast überall zu Erleichterung geführt, schließlich ist in fast allen Ländern derzeit nicht an ein olympiagerechtes Training zu denken. Wir haben einige Stimmen aus der Schwimmwelt zur Olympia-Verschiebung zusammengetragen.
Florian Wellbrock (Doppelweltmeister): „Unsere Gesundheit ist das Allerwichtigste. Daher ist die Verschiebung die einzig richtige Entscheidung. Ich bin natürlich enttäuscht, weiß aber, dass ich meine Chance einfach nächstes Jahr nutzen werde.“
Adam Peaty (Olympiasieger): „Als Sportler bin ich natürlich sehr enttäuscht, aber das ist wichtiger und größer als ich oder die anderen Athleten, die daran teilgenommen hätten. Hier geht es um Leben oder Tod, und wir alle müssen das Richtige tun.“
Sarah Köhler (Vize-Weltmeisterin): „Ich bin in dieser Saison bereits einen Weltrekord geschwommen und auch zuletzt im Trainingslager lief es richtig gut – dass ich diese gute Form nicht in diesem Sommer nutzen kann, ist schon sehr schade. Es wird einige Tage brauchen, bis die Entscheidung über die Verschiebung dieser Spiele bei mir angekommen ist, auch wenn sie zuletzt immer absehbarer wurde.“
Marco Koch (Ex-Weltmeister): „Ich bin froh über die Klarheit schaffende Entscheidung und gehe jetzt erleichtert in die verfrühte Sommerpause. Natürlich ist die Karriere für einen 30-Jährigen wie mich nicht mehr ganz so lang, aber ich nehme auch 2021 nun fest ins Visier. Ich hoffe dabei, dass meine bereits erfüllte Normzeit weiterhin berücksichtigt wird. Und falls nicht, schwimme ich sie halt noch einmal.“
Bernd Berkhahn (DSV-Bundestrainer): „Mit der Entscheidung wird enorm viel Druck von der Sportwelt genommen. Wir sind froh, dass man sich nun für einen deutlich späteren Zeitpunkt entschieden hat, damit wird auch der Wunsch der DSV-Athletinnen und -Athleten erfüllt. Um in die weitere Planung einsteigen zu können, müssen wir allerdings noch auf den genauen Termin für 2021 warten – und auch auf die Vorgaben unseres Weltverbandes FINA.“
Laura Riedemann (qualifiziert für Tokio 2020): „Ich muss zwar nun ein Jahr länger auf meine ersten Spiele warten, aber alles andere wäre ja nicht zu verantworten gewesen. Ich hatte schon Angst, dass es in diesem Sommer womöglich Spiele ohne Zuschauer werden.“
Ranomi Kromowidjojo und Ferry Weertman (Olympiasieger): „Wir sind froh, dass im Moment Klarheit herrscht und dass die Gesundheit an erster Stelle steht und nicht der Sport. Aber wir sind immer noch sehr darauf bedacht, unsere besten Leistungen bei den Olympischen Spielen zu zeigen, auch wenn es im Jahr 2021 ist. Jetzt nehmen wir uns erstmal ein paar Tage frei, um uns zu entspannen und unseren Geist zu klären.“
Sarah Sjöström (Olympiasiegerin): „Alle Athleten auf der ganzen Welt müssen die Chance haben, sich auf die Olympischen Spiele richtig vorzubereiten. Sobald wir wissen, wann die Spiele stattfinden werden, werde ich zusammen mit meinem Team mit meiner Vorbereitungen für Tokio 2021 beginnen.“
Thomas Kurschilgen (DSV-Leistungssportdirektor): „Die Verschiebung der Olympischen Spiele auf das nächste Jahr ist die einzig richtige Entscheidung. Dies ist eine verantwortungsvolle Entscheidung und das wichtige Zeichen, auf das in der Welt des Sports alle gewartet haben.“