Freitag, 29. März 2024
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Olympiasportler wählen Federica Pellegrini in IOC-Athletenkommission

Frank Wechsel Federica Pellegrini stand in Tokio erneut im Finale.

In Tokio wird 200-Meter-Freistil-Weltrekordhalterin Federica Pellegrini vermutlich ihren letzten olympischen Auftritt im Wettkampfpool gehabt haben. Seit den Olympischen Sommerspielen 2004 war die Italienerin in jedem Olympiafinale über 200 Meter Freistil. In Athen gewann sie Silber, vier Jahre später stand sie ganz oben auf dem Podest, diesmal wurde sie Siebte. Ob Pellegrini nach mehr als 16 Jahren in der Weltspitze weitermachen wird, möglicherweise bis zu den Europaspielen 2022 in Rom, ist noch nicht klar. Dem Sport wird sie auf jeden Fall noch einige Jahre erhalten bleiben, denn die 33-Jährige wurde als eine von vier Sportlerinnen und Sportler in die Athletenkommission des IOC gewählt.

Insgesamt hatten sich 30 Aktive für die Kommission beworben, während der Olympischen Spiele hatten die Sportlerinnen und Sportler an elf verschiedenen Orten die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Auch die australische Schwimmerin Cate Campbell stand zur Wahl, bekam aber nicht genügend Stimmen, um einen der vier freien Plätze in der Kommission zu bekommen. Pellegrini, der spanische Basketballer Pau Gasol, die Radfahrerin Maja Martyna Włoszczowska aus Polen und der japanische Florettfechter Yuki Ota werden der Athletenkommission bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles angehören. Eine normale Amtszeit ohne die Verschiebung der Olympischen Spiele durch die Coronapandemie beträgt eigentlich acht Jahre, also zwei Olympiaden. Mit dem ehemaligen Brustschwimmer Daniel Gyurta ist neben Pellegrini ein weiterer Schwimmer in der Athletenkommission vertreten. Die Amtszeit des Ungarn endet mit den Spielen 2024 in Paris.

Seit den Spielen in London war Kirsty Coventry Mitglied der Athletenkommission, zuletzt hatte die Schwimm-Olympiasiegerin aus Simbabwe den Vorsitz den Kommission inne. Mit der neuen Wahl der vier Athletenvertreter endet die Amtszeit der 37-Jährigen. Coventry wurde vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio zum IOC-Vollmitglied gewählt.

Kritik aus Deutschland

Zwölf Mitglieder der Athletenkommission werden von den Sportlerinnen und Sportlern gewählt, acht von ihnen stammen aus Sommersportarten, vier aus den Wintersportarten. Sie alle müssen vom Internationalen Olympischen Komitee erst zur Wahl zugelassen werden. Bis zu elf weitere Mitglieder werden vom IOC-Präsidenten bestimmt. Diese Zusammensetzung bleibt nicht ohne Kritik. Gegenüber dem Deutschlandfunk heißt es vom Verein “Athleten Deutschland”, dass die vom IOC-Präsidenten ernannten Mitglieder dadurch unter dessen Kontrolle stünden. Der Verein wünsche sich, dass die gewählten Mitglieder indirekt über nationale Vertreterinnen und Vertreter legitimiert wären. Aktuell würden die Mitglieder nur von Olympiateilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort “ohne substanziellen Wahlkampf” gewählt.

Aufgabe der Kommission ist es laut IOC, die Athletinnen und Athleten innerhalb der olympischen Bewegung zu unterstützen und ihre Karrieren innerhalb und außerhalb des Sports zu fördern. Das IOC schreibt aber auch, dass die Kommission “nicht im Namen des IOC handeln oder es vor Dritten vertreten” könne. Sie habe “keine Autorität, das IOC rechtlich zu binden oder zu etwas zu verpflichten”. Ein weiterer Kritikpunkt für “Athleten Deutschland”, “die strukturellen Defizite machten die IOC-Athletenkommission anfällig für Interessenkonflikte und abhängig vom guten Willen handelnder Personen innerhalb des IOC”, heißt es im Deutschlandfunk.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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