Drei lange Wettkampftage in Hannover liegen hinter den deutschen Masters. Bei vielen Starts und einer vollen Halle punktete die Veranstaltung mit toller Stimmung und starken Leistungen.
Fast 1.500 Aktive und mehr als 5.000 Starts. Schon die Startlisten der Deutschen Mastersmeisterschaften auf der Kurzbahn versprachen eine Mammut-Veranstaltung. Die vielen Helferinnen und Helfer vom Ausrichter SGS Hannover hatten die Organisation von der Einlasskontrolle bis zum Wettkampfablauf jedoch bestens im Griff. Und so erlebten die Mastersschwimmerinnen und Mastersschwimmer aus 314 Vereinen am ersten Adventswochenende einen gelungenen Jahresabschluss mit würdigen Rahmen. Drei Tage lang schwammen sie im Stadionbad um Titel, Medaillen und Bestzeiten.
Trotz des großen Andrangs fand im weitläufigen Stadionbad mit Tribüne und Untergeschoss jeder irgendwo ein Plätzchen. Um das Sicherheitskonzept mit maximal 950 Personen in der Halle jederzeit zu erfüllen, musste der Veranstalter allerdings etwas organisatorisches Talent beweisen. Zugangskarten und eine App zur Erfassung der Personenanzahl machten es möglich. Zudem wurden die Teilnehmer, die ihre Starts bereits absolviert hatten, von Zeit zu Zeit aufgefordert, die Halle zu verlassen, um anderen Schwimmern Platz zu machen. Dafür war eigens ein beheiztes Zelt vor der Schwimmhalle aufgebaut. Bis auf eine etwa 20-minütige Wettkampfunterbrechung am Samstag, als es einfach zu voll wurde, klappte das einwandfrei. Viele Masters zeigten Verständnis und verhielten sich solidarisch.
Insgesamt, das war im Bad immer wieder zu hören, hat die SGS Hannover die Herausforderung der Organisation gut gemeistert. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten nach Bekanntgabe der Meldezahlen wohl Schlimmes erwartet, hinterher dürften die meisten froh darüber sein, dass es noch Vereine, Ehrenamtliche und Kampfrichter gibt, die bereit sind, sich für so ein Event zu engagieren. In der Halle herrschte während des Wettkampfs überwiegend heitere Stimmung. Dazu trug auch das Vorstartprozedere bei, welches einen reibungslosen und zügigen Ablauf der Starts ermöglichte. Ein kleiner Wermutstropfen war für viele die nicht funktionierende Anzeigetafel. Statt von der Wand konnte man die Zeiten aber im gut funktionierenden Livetiming nachschauen
Natürlich fielen auch in Hannover wieder zahlreiche Rekorde. Insgesamt waren es 24 nationale Bestmarken, vier Europa- und zwei Weltrekorde. Lars Renner vom SCW Eschborn trumpfte mit einem Weltrekorde über 50 Meter Schmetterling (26,41 Sekunden) auf. Zusätzlich gingen ein Europarekord über 100 Meter Schmetterling (59,42 Sekunden) zwei deutsche Rekorde über 50 und 100 Meter Freistil auf sein Konto, einen weiteren Weltrekord schwamm Nicole Heidemann über 50 Meter Brust (31,96 Sekunden). Dieter Seifert stellte drei Europarekorde in der Altersklasse 75 auf. Über 100 Meter Lagen (1:20,08 Minuten), 200 Meter Lagen (3:00,19 Minuten) und 200 Meter Freistil (2:34,44 Minuten) war der Hamburger in seiner Altersklasse nicht zu schlagen.
Die Rekorde der DKMM 2023
Name | Verein | Altersklasse | Strecke | Zeit |
---|---|---|---|---|
Weltrekord | ||||
Lars Renner | SCW Eschborn | 55 | 50 m Schmetterling | 26,41 |
Nicole Heidemann | TV Meppen | 40 | 50 m Brust | 31,96 |
Europarekord | ||||
Dieter Seifert | SV Poseidon Hamburg | 75 | 200 m Lagen | 3:00,19 |
200 m Freistil | 2:34,44 | |||
100 m Lagen | 1:20,08 | |||
Lars Renner | SCW Eschborn | 55 | 100 m Schmetterling | 59,42 |
Deutscher Rekord | ||||
Klaus Dockhorn | SV Halle | 70 | 100 m Schmetterling | 1:14,95 |
Birgitt Reichelt | SG Bayer | 60 | 100 m Rücken | 1:18,94 |
Marion Wolters | SGS Hamburg | 55 | 50 m Rücken | 33,30 |
Claudia Thielemann | SG Bayer | 55 | 100 m Schmetterling | 1:10,88 |
Thomas Dockhorn | SV Halle | 55 | 50 m Rücken | 28,95 |
100 m Rücken | 1:03,73 | |||
Lars Renner | SCW Eschborn | 55 | 50 m Freistil | 24,97 |
100 m Freistil | 55,07 | |||
Andrea Kutz | Berliner TSC | 50 | 50 m Freistil | 27,45 |
50 m Schmetterling | 30,85 | |||
Andreas Kornes | SV Augsburg 1911 | 45 | 200 m Brust | 2:26,70 |
100 m Brust | 1:05,07 | |||
50 m Brust | 29,69 | |||
Stephan Kunzelmann | Hannover 96 | 45 | 50 m Freistil | 23,68 |
Nicole Heidemann | TV Meppen | 40 | 100 m Lagen | 1:06,66 |
Stefanie Drechsel | Post SV Leipzig | 35 | 50 m Rücken | 30,54 |
Wolfgang Maier | SSG Reutlingen/Tübingen | 35 | 100 m Brust | 1:02,63 |
Leif-Henning Klüver | TSV RW Niebüll | 30 | 100 m Rücken | 55,72 |
Jonas Schwerthelm | Hannover 96 | 20 | 100 m Brust | 1:01,13 |
50 m Brust | 27,41 | |||
W98 Hannover – Frauen | 240+ | 4 x 50 m Freistil | 2:10,89 | |
240+ | 4 x 50 m Lagen | 2:28,30 | ||
SGS Hannover – Männer | 240+ | 4 x 50 m Freistil | 1:51,06 | |
240+ | 4 x 50 m Lagen | 2:05,99 |