Nur wenige Wochen bevor die Weltmeisterschaften in Singapur beginnen, finden in Kroatien die Europameisterschaften im Freiwasser statt. Direkt am ersten Tag sorgte Lea Boy für einen deutschen Medaillenerfolg.
Nach 1:57:34,38 Stunden schlug Lea Boy nach zehn Kilometern im kroatischen Stari Grad im Ziel an. Die Würzburgerin blieb dabei nur knapp hinter Viktória Mihályvári-Farkas aus Ungarn (1:57:27,54 Stunden) und der Italienerin Ginevra Taddeucci (1:57:30,35 Stunden).
Bei guten Bedingungen in der Adria mit Sonnenschein und 19 Grad Wassertemperatur spielte Boy ihre Erfahrung aus und hielt während des gesamten Rennens immer direkten Kontakt zur Spitze mit den Favoritinnen, ohne dabei selbst Führungsarbeit leisten zu müssen. Auch als das Tempo auf der sechsten und letzten Runde dann anzog, blieb Boy in Schlagweite.
Freiwasser-Neuling mit bestem Zielsprint
Den Sieg sicherte sich schlussendlich Mihályvári-Farkas, die in Kroatien erst ihr zweites Freiwasserrennen über zehn Kilometer bestritt. Boy, die genauso wie die Italienerin Taddeucci dem hohen Tempo nicht folgen konnte, hielt Klaudia Tarasiewicz aus Polen und die Ungarin Bettina Fabian im Zielsprint um wenige Hundertstel hinter sich. Die zweite deutsche Starterin Jeannette Spiwoks belegte in 1:58:01,56 Rang elf.
„Nach dem Weltcupsieg auf Ibiza nun auch noch eine EM-Medaille auf der Olympiadistanz, es läuft einfach gut in dieser Saison. Das macht natürlich auch Mut für die WM in Singapur“, sagte Boy dem deutschen Schwimm-Verband nach ihrem Rennen. „Das Feld blieb heute lange Zeit sehr eng beieinander, das hat es ein wenig nervig gemacht unterwegs. Im Endspurt hat es zum Glück für mich gereicht.“ Schon am Freitag gehen die EM-Wettkämpfe für Boy weiter, dann startet sie im neuen Knockout-Sprint.
Olympiasieger mit knappem Sieg
Nicht ganz zufrieden mit ihrem einzigen EM-Start zeigte sich Jeannette Spiwoks. „Leider habe ich ein paar taktische Fehler gemacht und bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden“, sagte sie. „Das war ein hartes Rennen für mich. Der Hauptfokus liegt jedoch weiterhin auf der WM.“
Das Rennen der Männer entschied Olympiasieger Kristof Rasovszky in 1:47:23,68 Stunden für sich. Der Ungar verwies dabei die beiden Franzosen Logan Fontaine (1:47:26,05 Stunden) und Marc-Antoine Olivier (1:47:26,18 Stunden) auf die Plätze zwei und drei. Nur acht Hundertstel dahinter beendete Gregorio Paltrinieri das Rennen auf dem vierten Rang. Die deutschen Nachwuchstalente Moritz Bockes und Jonas Kusche beendeten ihr Rennen nach 1:55:51,94 Stunden und 1:55:58,13 Stunden als 21. und 23.
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