Mit zehn Medaillen reisen die deutschen Paraschwimmerinnen und -schwimmer zurück aus Paris. Für einen silbernen Abschluss sorgte Gina Böttcher.
Die Paralympics sind beendet, das Feuer ist erloschen. Am Sonntagabend trug Elena Semechin die deutsche Fahne zur Abschlussfeier der Spiele ins Stade de France. „Ich bin total stolz und fühle mich auch geehrt. Ich werde an die vielen Momente hier in Paris denken und an die Emotionen, aber auch die vergangenen Monate und Jahre werden mir wahrscheinlich durch den Kopf gehen“, sagte die Brustschwimmerin, die sich nach einer Krebsdiagnose und der anschließenden Behandlung wieder zurück in die Weltspitze gekämpft hat.
„Ich hatte auf Bronze gehofft – Silber macht mich jetzt sehr, sehr happy!“
Doch nicht nur Elena Semechin sorgte in Paris für besondere Momente. Insgesamt durften die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer zehn Medaillen, vier davon in Gold, feiern. Für den silbernen Abschluss sorgte Gina Böttcher über 50 Meter Rücken. Nach 51,40 Sekunden berührte die Potsdamerin die Wand in ihrer Startklasse S4 als Zweite. Schneller war nur Alexandra Stamatopoulou aus Griechenland in 50,12 Sekunden. „Ich freue mich sehr, damit habe ich nicht gerechnet. Ich hatte auf Bronze gehofft – Silber macht mich jetzt sehr, sehr happy!“, jubelte die 23-Jährige. „Die Brasilianerin habe ich links immer gesehen, vom Gefühl her war sie immer sehr weit vorne. Ich dachte mir nur: ‚Scheiße, jetzt muss ich hier einen raushauen!“. Gedacht, getan. Nachdem es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als müsse Böttcher sich erneut mit Rang vier zufriedengeben, zog sie schlussendlich noch an ihren Konkurrentinnen vorbei.
Doppelt so viele Medaillen wie in Tokio
Mit den zehn Medaillen schwamm die Mannschaft von Bundestrainerin Ute Schinkitz auf den zehnten Platz des Medaillenspiegels, den China mit 54-mal Edelmetall für sich entschied. Die deutsche Bilanz kann sich sehen lassen. Elena Semechin und Taliso Engel wiederholten ihre Erfolge über 100 Meter Brust aus Tokio, außerdem schwammen Josia Topf und Tanja Scholz zu Gold. Drei Silbermedaillen durch Topf, Böttcher und Scholz sowie je einmal Bronze von Topf, Mira Jeanna Maack und Maurice Wetekam rundeten das Ergebnis ab. Vor drei Jahren in Tokio gab es fünf Medaillen im Schwimmen. Insgesamt gewann das deutsche Paralympics-Team 49 Medaillen (10 x Gold, 14 x Silber, 25 x Bronze) und steht damit im Medaillenspiegel ebenso auf Platz zehn. Die meisten Medaillen sammelten die Athletinnen und Athleten aus China (220), gefolgt von Großbritannien (124) und den USA (105).