Was für eine verrückte Leistung: In Sydney ist ein Team aus neun Sportlerinnen und Sportlern 24 Stunden am Stück getaucht.
In Sydney haben neun Freediver einen außergewöhnlichen Tauchmarathon absolviert: In einer durchgehenden 24-Stunden-Staffel legte das aus neun Apnoesportlern bestehende Team insgesamt 98 Kilometer unter Wasser zurück – ohne Atemgerät und ohne Flossen. Der Wettkampf, der eine extreme Form der Disziplin Dynamic No Fins Freediving darstellt, fand bereits im November im Tattersalls Club Pool statt. Für die Aktion galten strenge Regeln, um später als offizieller Guinness-World-Record-Versuch anerkannt zu werden.
Der Start erfolgte um 9 Uhr morgens. Der Plan: Jeweils drei Athleten absolvieren abwechselnd unter Wasser eine Bahn im 25-Meter-Pool. Die neun Sportler zwischen 31 und 61 Jahren wechselten sich im Rhythmus von etwa 20 Minuten ab, wobei stets mindestens ein Taucher unter Wasser sein musste. Unterstützt wurde das Team von einem medizinischen Team, Sicherheitstauchern und unabhängigen AIDA-Richtern, die jede Bahn zählten und dokumentierten.
Das Ziel waren eigentlich 81 Kilometer, doch am Ende der 24 Stunden standen exakt 3.920 getauchte Bahnen und damit 98 Kilometer zu Buche. Zwei Bahnen konnten aufgrund kleiner Fehler nicht gewertet werden. Die Durchschnittszeit pro 25 Meter lag bei 22,04 Sekunden und im Schnitt tauchte jeder und jede 435 Bahnen. Zum Vergleich: Die Weltrekorde im 24-Stunden-Schwimmen liegen bei 102,8 Kilometern bei den Männern und 96,3 Kilometern bei den Frauen. Allerdings ist dabei lediglich eine Sportlerin oder ein Sportler aktiv.
Tauchen für den guten Zweck
Für die Teilnehmer war der Wettkampf weit mehr als ein sportlicher Höhepunkt. In einem sehr emotionalen Blogeintrag beschreibt Teilnehmerin Michaela Werner, wie wichtig beim Tauchen die mentale Stärke und die gegenseitige Unterstützung waren. Die vielen Tauchgänge forderten ihrem Körper alles ab. Besonders hart sei es in den späten Nacht- und frühen Morgenstunden gewesen, wenn Müdigkeit und Erschöpfung zunahmen. Nachts zogen die Sportlerinnen und Sportler teilweise etwas dickere Neoprenanzüge an, um sich besser gegen Kälte zu schützen.
Neben der sportlichen Dimension hatte das Projekt auch einen wohltätigen Zweck. Insgesamt brachte die Aktion mehr als 10.000 australische Dollar für Rainbow Club Australia. Die Organisation ermöglicht Kindern mit Behinderungen Zugang zu Schwimm- und Wasseraktivitäten.