Dienstag, 17. Dezember 2024

SWIM-Blog „EISZEIT“ | Serienstart im Silbersee und Bestzeit in Amsterdam

Die Eisschwimm-Saison hat endgültig Fahrt aufgenommen und für SWIM-Bloggerin Anita standen gleich zwei Veranstaltungen auf dem Plan. Welches Highlight ihre Saison krönen soll, liest du hier.

Gut Ding will Weile haben! Eisschwimmen ist nichts, was man von heute auf morgen startet. Hier geht es nicht um schneller, länger und besser. Hier geht es um die eigene Gesundheit und um die Freude, die Gemeinschaft und das gute Gefühl davor, dabei und danach. Natürlich gesellt sich bei einigen auch irgendwann der Wettkampfgeist dazu – so wie bei mir. Aber ich möchte hier noch mal betonen, dass Eisschwimmen die Königsdisziplin im Kaltwassersport ist, quasi der Marathon des Schwimmens, den niemand ungeübt angehen sollte. Also immer schön locker bleiben. Und jetzt könnt ihr eintauchen, ganz ohne nass zu werden. Einfach weiterlesen 😊

Silbersee Ice Cup

Am ersten Adventswochenende war ich beim Silbersee Ice Cup in Hannover – bei traumhaftem Winterwetter. Eiskalt, Sonne satt und das Wasser etwas über fünf Grad. Die Veranstaltung war der erste von vier Teilen der Eisschwimmserie Ice Cup Germany. Die anderen drei Events finden am 4. Januar in Veitsbronn, am 1. und 2. Februar in Burghausen und am 22. und 23. Februar bei den Zollhaus Open statt. Der Wettkampf im Erzgebirge ist gleichzeitig die Deutsche Meisterschaften im Eisschwimmen.

Amsterdam Ice Swim

Letztes Wochenende habe ich beim Amsterdam Ice Swim mitgemacht – bei grauem Niesel, aber dafür unter fünf Grad Wassertemperatur – also theoretisch gültig für Weltrekorde. Ich persönlich bin zwar weit weg von internationalen Bestzeiten, aber ich bin diesmal meine persönliche Bestzeit geschwommen: 1:31 Minuten für 100 Meter im 4,6 Grad kalten Wasser und damit Platz 7 von 39. Ich bin top zufrieden damit und jetzt noch motivierter, dem Treppchen immer näherzukommen. Die Erstplatzierte lag bei 1:19 Minuten. Ich weiß jetzt, was zu tun ist …


SWIM-Blog „EISZEIT“

Blog 1: Je kälter, desto besser
Blog 2: Eisschwimmen kostet nichts. Außer Überwindung


Wie immer hieß es bei den Veranstaltungen: „Take your clothes off! Go into the water! Take your marks!“ Und dann ertönte die Trillerpfeife und wir durften uns austoben – mit jubelndem Publikum am Beckenrand und hoch konzentrierten Zeitnehmern und Helfern. Kein Sport ohne Teamwork! Was ich spannend finde: Im Vergleich zum letzten Jahr beim Amsterdam Ice Swim hat mir das plötzliche Abtauchen ins kalte Wasser gar nichts mehr ausgemacht.

Brrr, kalt!?

Letztes Jahr – bei etwas mehr als sechs Grad Wassertemperatur – war mein erster Gedanke im Wasser: Brrr, ist das kalt. Und ich war etwa 20 Sekunden langsamer auf 100 Meter. Diesmal war es die reinste Wohltat über die Holztreppe ins Naturbecken zu steigen und endlich loszudürfen. Ich kann also ganz subjektiv sagen, dass ich in den letzten zwölf Monaten klare Fortschritte im Hinblick auf meine Kälteempfindlichkeit gemacht habe. Die Sache ist: Valide Studien zum Eisbaden gibt es bisher nicht. Ebenso wenig zum Eisschwimmen. Aber da ich mich vom Kälte-Hasser zum Kälte-Liebhaber entwickelt habe, kann ich durchaus behaupten, dass man Kälte trainieren kann und diese Entwicklung durchaus positive Effekte hat.

Eisschwimmen im Fernsehen

Wie sich die Kälte und der Körper beim Eisschwimmen anfühlen und was dieses Erlebnis mit einem macht, das wollte Sabrina, eine Reporterin von NTV, mal ausprobieren und hat sich kürzlich in meine Eistonne und mit mir in die Aggertalsperre gewagt – bei Schnee und beißendem Wind. Soviel vorweg: sie hat sich super geschlagen und fand es toll (zum Video).

Wenn ihr mal mit einem Frischling ins Eiswasser geht oder selbst der Frischling seid, setzt euch aber keine falschen Ambitionen. Einige können ohne Murren und Knurren direkt eintauchen, andere spüren einen stechenden Schmerz und brechen ihre Reise vorzeitig ab – das ist keine Schande. Ganz im Gegenteil. Beim Eisschwimmen gebührt jedem Ehre, der es versucht und seine eigenen Grenzen kennt. Natürlich kann man Grenzen auch überschreiten, aber in diesem Falle sind sie eher ein hilfreiches Stoppsignal.

Eisschwimm-WM in Italien

Ihr könnt ja mal schauen, wo bei euch in der Gegend ein Neujahrsschwimmen stattfindet und euch langsam herantasten. Ich bin in meiner fünften Eisbadesaison so weit, dass ich mich wirklich fit fühle, um mich mit anderen zu messen. Deshalb fahre ich vom 13. bis 19. Januar zur Eisschwimm-Weltmeisterschaft nach Molveno in Italien. Dort schwimmen wir in einem 50-Meter-Pool, der wahrscheinlich um die 3 Grad Wassertemperatur haben wird. Ich bin angemeldet für die 100 Meter. Und ich werde alles geben, dass ich diesmal unter 1:30 Minuten schwimme, dass ich jeden einzelnen Meter genieße und dass ich noch ganz viel von den echten Profis lernen kann. Denn das ist das Schöne beim Schwimmen in kalten und warmen Gewässern: Es gibt immer was, woran man arbeiten kann.

Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten, eine besinnliche Zeit und schon mal einen guten Rutsch – wir lesen uns im neuen Jahr wieder. Oder folgt mir bei Instagram @ahornzeit – dann würde ich nämlich sagen: bis gleich!

Anita Horn

Als Ausdauerathletin mit Hang für besondere Herausforderungen bloggt Anita auf SWIM.DE über ihre Erlebnisse im eisigen Wasser. Auf ihrer Website könnt ihr euch zum Newsletter anmelden. Und hier geht es zu Anitas Instagram-Account.

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Anita Horn
Anita Hornhttps://www.ahornzeit.de/iss-gut-jetzt-das-neue-buch-von-anita-horn/
Ich bin Sportlerin und Sportjournalistin und beschäftige mich auch viel mit dem Thema Ernährung. Im März 2024 erscheint mein Buch „IS(S) GUT JETZT!“ Auf meiner Website bekommt ihr alle Infos dazu und könnt euch zu meinem Newsletter anmelden.

1 Kommentar

  1. Für einen immer noch ziemlich austrainierten Ex Triathleten wie mich ( aktueller Körperfettanteil ( Tanita Waage ) 6-7 % ) wäre der Gang ins Eiswasser der reinste Harakiri, brandgefährlich. Da kann Ihr mir mir erzählen was Ihr wollt ! Das geht nur mit ausreichend Unterhaut- oder sonstigem Fett ! Ich lass also die Finger bzw meinen ganzen Body davon !