Donnerstag, 12. Dezember 2024

Olympiaprämien | Lohnt sich der Aufwand?

Reality-TV oder Olympia? Mit diesem Vergleich sorgte Angelina Köhler in den letzten Tagen für Schlagzeilen. Bekommen deutsche Sportlerinnen und Sportler kein ausreichendes Preisgeld?

Frank Wechsel / spomedis Äußerte sich zur Preisgeldproblematik: Angelina Köhler

Eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen bringt Ruhm und Ehre. Und danach nicht mehr viel. Zumindest, wenn man in Deutschland lebt. Das kritisierte auch zuletzt die Weltmeisterin über 100 Meter Schmetterling, Angelina Köhler. Ihr Satz: „Es kann nicht sein, dass Leute beim „Sommerhaus der Stars“ 50.000 Euro gewinnen und Athleten, die eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewinnen, nur 20.000 Euro“, machte in den Medien die Runde. Und tatsächlich: Die Prämien der deutschen Sporthilfe fallen im Vergleich zu anderen Nationen überraschend sparsam aus.

20.000 Euro für eine Goldmedaille, 15.000 Euro für eine Silbermedaille und 10.000 Euro für eine Bronzemedaille erhalten die Athletinnen und Athleten. Prämien werden bis Platz acht (1.500 Euro) gezahlt. Dabei gilt jedoch die Regel: Wer zwei Medaillen holt, wird finanziell nur einmal belohnt. Das Preisgeld muss zudem noch versteuert werden. Somit bleibt als Dank für ein komplett auf den Sport ausgerichtetes Leben, zehn oder mehr Trainingseinheiten in der Woche und eine Topplatzierungen bei der wichtigsten sportlichen Veranstaltung nicht viel übrig.

700.000 Euro in Hongkong

In anderen Ländern fallen die Prämien deutlich höher aus. In Hongkong erhält ein Olympiasieger oder eine Olympiasiegerin umgerechnet etwa 700.000 Euro, in Singapur rund 686.000 Euro. Siegerinnen und Sieger aus den Philippinen dürfen sich neben einem Preisgeld von etwa 195.000 Euro auch über ein Haus oder eine Zweizimmerwohnung sowie lebenslang kostenlose Restaurantbesuche und Darmspiegelungen freuen. In Schweden jedoch erhalten die Erstplatzierten keine Prämien.

„Es ist eine schöne Summe und es ist gut, dass wir was kriegen. Es gibt auch andere Länder, wo die Sportler gar nichts kriegen. Trotzdem finde ich, dass es nicht sein kann“, sagte Köhler der dpa. „Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, ergänzte Rückenschwimmer Ole Braunschweig. „Die meisten sehen, dass es nur ein paar geförderte Plätze gibt und wenn ich kein Profi werde, dann lohnt es sich nicht. Dadurch bricht dann die Jugend weg.“

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