Dienstag, 17. September 2024

München | Mieses Wetter und ein prominenter Sieger beim Langstreckenschwimmen

Dass Freiwasserschwimmer hart im Nehmen sind, bewiesen 200 von ihnen beim Langstreckenschwimmen in München-Oberschleißheim. Sie trotzten den niedrigen Temperaturen.

Regen, Wind und gerade einmal zehn Grad Lufttemperatur: So hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Wetter beim Langstreckenschwimmen München sicher nicht vorgestellt. Doch am Ende konnte alle Athleten froh sein, auf der Ruderregattastrecke in Oberschleißheim überhaupt schwimmen zu können. Cheforganisator Alexander Fricke und sein Team retteten die Veranstaltung durch eine kurzfristige Streckenänderung, die auch die Rettungskräfte zufriedenstellte. „Am Ende waren alle happy“, fasst Fricke die 16. Austragung des Langstreckenschwimmens zusammen. Da die Regattastrecke ein künstlicher See ohne natürlichen Zulauf ist, ist sie vom anhaltenden Hochwasser in Bayern nicht betroffen.

Jeder entscheidet selbst, wie lange er schwimmt

Normalweise entscheiden sich die Sportlerinnen und Sportler bei der Anmeldung für die 1- oder 4-Kilometer-Distanz, wobei jeweils eine Runde zu schwimmen ist. Auf der 2,2 Kilometer langen und schnurgeraden Ruderregattastrecke ist das problemlos möglich. So wird bei der langen Distanz zwei Kilometer hin und zwei Kilometer zurückgeschwommen. Doch nicht so am vergangenen Samstag. Das miese Wetter zwang die Organisatoren zu einer Korrektur.

Und so fand das Rennen nur auf der 1-Kilometer-Runde statt, wobei die Schwimmerinnen und Schwimmer beim kurzen Landgang am Ende jeder Schleife wählen konnten, ob sie lieber aufhören oder erneut ins Wasser springen und weiterschwimmen möchten. Auf diese Weise blieb das ganze Geschehen sowohl für die Teilnehmer als auch für die Rettungsschwimmer der Wasserwacht gut zu überblicken. Auch ein Abbruch des Rennens wäre mit der kurzen Runde einfacher durchzuführen, sagte Fricke. Doch so weit kam es glücklicherweise nicht.

In ihren Neoprenanzügen (ein paar wenige schwammen ohne) ließen sich die etwas mehr als 200 Teilnehmer die Laune vom Wetter nicht verderben. 140 von ihnen zogen die vier Runden komplett durch, acht entschieden sich für drei Runden und zehn hatten nach zwei Runden genug. 48 Athletinnen und Athleten absolvierten eine Runde im 16 Grad frischen Wasser. Das Besondere beim Langstreckenschwimmen München: Es gibt keinen Massenstart, stattdessen gehen die Schwimmer mit sehr kurzem Abstand nacheinander ins Rennen. Zeitmessmatten stellen sicher, dass jeder seine individuelle Schwimmzeit erhält. Die Regelung stammt noch aus Coronazeiten, habe sich in der Praxis aber bewährt, erklärt Fricke. „Der Start läuft viel ruhiger ab. Bei uns muss keiner durch die Waschmaschine“.

Mit den rauen Bedingungen am besten zurecht, kam Triathlon-Legende Faris Al-Sultan, der die vier Kilometer in 55:05 Minuten absolvierte. Der Sieger des Ironman Hawaii 2005 ist ein alter Bekannter in Oberschließheim. Der 46-Jährige siegte bereits im letzten Jahr. Zweiter wurde Stephane Guisard in 56:07 Minuten vor Thomas Drescher, der in 56:20 Minuten Dritter wurde. Schnellste Schwimmerin des Tages war Dajana Pechtl in 56:10 Minuten. Platz zwei ging an Heike Uhl in 58:19 Minuten. Als Dritte erreichte Anne Sarah Richter in 1:01:47 Stunden das Ziel.

- Anzeige -
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

Verwandte Artikel

Neueste Artikel