Doppelsieg | Deutsche Freiwasserschwimmer dominieren neuen Knockout-Sprint

Dieses Format scheint den deutschen Freiwasser-Assen zu liegen: Lea Boy und Oliver Klemet konnten auf Ibiza die Weltcup-Premiere des Knockout-Sprints für sich entscheiden.

Frank Wechsel / spomedis Oliver Klemet hat den Knockout-Sprint für sich entscheiden.

Das neue Knockout-Rennen über drei Runden bringt Tempo und Schwung ins Freiwasserschwimmen – und den Deutschen scheint dieses Format zu liegen. Bei der Weltcup-Premiere auf Ibiza holte sich die Würzburgerin Lea Boy den Sieg bei den Frauen. Im entscheidenden Männerrennen setzte sich der für Frankfurt startende Oliver Klemet gegen namhafte Konkurrenz durch. Beide profitierten im Finish von ihrer taktisch guten Positionierung sowie von ihren Sprintqualitäten. „Es ist natürlich schön, das erste Rennen dieses neuen Events gewonnen zu haben“, wird Boy vom Deutschen Schwimm-Verband zitiert. „Aber nicht nur deswegen finde ich, dass es ein supercooles neues Format fürs Freiwasser ist. Es war echt spannend, auch für alle Zuschauerinnen und Zuschauer.“ Am Freitag war Celine Rieder auf Ibiza mit einer starken Leistung über 10 Kilometer aufs Podium geschwommen.

Beim Knockout-Sprint treten die Athleten zunächst in zwei Läufen über 1.500 Meter an. Nach einer kurzen Pause geht es über 1.000 Meter weiter, ehe die Entscheidung in einem abschließenden 500-Meter-Rennen fällt. Das Besondere dabei: Nach und nach scheiden Teilnehmer aus. So wird das Feld nach der ersten Runde auf 20 Athleten verkleinert. Im Finale treten dann nur noch zehn Freiwasserschwimmer an. Das Format verlangt sowohl Ausdauer und Speed als auch taktische Kompetenz. Einen ersten Test absolvierte der Knockout-Sprint letztes Jahr bei den Junioren-Weltmeisterschaften. Offenbar war der Weltverband zufrieden mit dem Ablauf, sodass das Rennen in dieser Saison den Weltcup aufpeppen soll. „Mehrere enge Finishentscheidungen kurz hintereinander steigern auf jeden Fall den Unterhaltungsfaktor“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn. „Auch ist es spannend, den Ermüdungsgrad der Konkurrenz in den Pausen zu beobachten. Da kann man sich auch taktisch immer etwas überlegen.“

Jo Kleindl Lea Boy war im Finale nicht zu schlagen.

Klemet dominiert in jeder Runde

Klemet schwamm sich durch Topzeiten über 1.500 Meter (15:44,7 Minuten) und 1.000 Meter (9:59,6 Minuten) in die Favoritenrolle fürs Finale. Dort ließ er im Zielsprint alle Konkurrenten hinter sich und jubelte nach 4:50,5 Minuten vor David Betlehem aus Ungarn (4:51,6 Minuten) und dem Franzosen Marc-Antoine Olivier (4:53,5 Minuten). Olympiasieger Kristof Rasovszky wurde Vierter. Hinterher analysierte Klemet: „Die Startplätze für die nächsten Läufe darf man sich laut Regelwerk ja in Reihenfolge der vorherigen aussuchen, so konnte ich dann immer ganz links beginnen und frei drauflos schwimmen.“

Lea Boy setzte sich im 500-Meter-Finale überraschend deutlich durch. Nach 5:18,5 Minuten hatte sie 3,5 Sekunden Vorsprung auf Bettina Fabian aus Ungarn und 3,7 Sekunden Vorsprung auf die Japanerin Ichika Kajimoto. Jeannette Spiwoks aus Essen gewann den Spurt der Verfolgerinnen und wurde Vierte. Die Final-Entscheidung hatten die beiden deutschen Vertreterinnen zuvor nur mit Ach und Krach als Siebte und Achte erreicht.

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.