Der WM-Auftritt von Chinas Schwimmstar Sun Yang sorgt für Kritik im deutschen Team. „Dass der hier schwimmt, ist eine Frechheit gegenüber allen sauberen Athleten“, sagte Jacob Heidtmann nach seinem ersten Einsatz in Gwangju. Es sei ein „Schlag ins Gesicht“ für jeden, der für sauberen Sport einstehe. Den stillen Protest des Australiers Mack Horton bei der Siegerehrung gestern über 400 Meter Freistil begrüßte Heidtmann ausdrücklich. „Ich bin froh, dass endlich jemand ein Zeichen gesetzt hat. Ich hoffe, dass es ausreicht, damit der Weltverband einsieht, dass der nie wieder auf so einer Bühne stehen darf.“
Sun Yang, Chinas erster Schwimm-Olympiasieger, wird seit Jahren immer wieder mit Doping in Zusammenhang gebracht. Trotz eines laufenden CAS-Verfahrens nimmt der 27-Jährige an der WM in Südkorea teil und verteidigte am ersten WM-Tag im Pool seinen Titel über 400 Meter Freistil. Der Zweitplatzierte Horton, bereits in der Vergangenheit einer von Sun Yangs schärfsten Kritikern, stieg bei der Siegerehrung nicht auf das Podium. Auch einen Handschlag verweigerte er dem Erstplatzierten. Heidtmann: „Mich ärgert das enorm, aber eigentlich darf ich mich damit nicht beschäftigen, weil einen das so fertig macht. Es frisst alle im Team an und alle sind froh, dass ein Zeichen gesetzt wurde.“