Eiskaltes Wasser und rundherum Gletscher und Eisberge: In der Antarktis ist Bárbara Hernández ein herausragendes Schwimmen gelungen. Die dafür nötige Kraft verlieh ihr auch eine Botschaft, die sie der Welt mitteilen wollte.
Immer wieder nehmen sich Extremschwimmerinnen und Extremschwimmer Schwimmstrecken in der Antarktis vor. Doch so weit wie Bárbara Hernández ist noch kein Mensch in den Gewässern des südlichsten Kontinents geschwommen. 2,5 Kilometer legte die 37-Jährige am Montag in einer Bucht von Greenwich Island zurück. Nach Angaben ihres Supportteams betrug die Wassertemperatur dabei 2,2 Grad Celsius. 45 Minuten und 50 Sekunden war Hernández, die einen einfachen Badeanzug, Badekappe und eine Schwimmbrille trug, unterwegs.
„In der Antarktis zu schwimmen, ist ein jahrelanger Traum von mir, und Teil meines langjährigen Ziels, in Teilen aller sieben Weltmeere zu schwimmen“, sagte die Sportlerin, die nicht nur für das Rekordschwimmen in die Antarktis gefahren war. „Es war körperlich unglaublich anstrengend, aber es hat sich gelohnt, wenn die Botschaft, dass dringend Maßnahmen zum Schutz dieser erstaunlichen Gewässer erforderlich sind, bei den Entscheidungsträgern ankommt.“ Im Juni trifft sich die „Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis“ (CCAMLR) für fünf Tage in Santiago de Chile. Zahlreiche Regierungsvertreter werden dafür in der chilenischen Hauptstadt erwartet. Auch Deutschland und die EU sind in der Kommission vertreten. Hernández gehört zu Antarctica2020. Die Gruppe setzt sich auf höchster Ebene für Maßnahmen zum Schutz des Südpolarmeers ein und fordert diesbezüglich multilaterale Zusammenarbeit und anhaltende diplomatische Bemühungen.
Bárbara Hernández ist eine erfahrene Eis- und Freiwasserschwimmerin. Im Winterschwimmen gewann sie mehrere WM-Goldmedaillen. Das Guiness-Buch führt sie als schnellste Schwimmerin bei der Durchquerung der Drake-Passage, die an Kap Hoorn den Übergang vom Pazifischen in den Atlantischen Ozean darstellt.
Video: Bárbara Hernández krault in der Antarktis