Montag, 28. April 2025

Deutsche Rekorde und WM-Normen | DSV-Asse überzeugen in Berlin und Magdeburg

Die Qualifikationsphase zu den Höhepunkten des Jahres ist in vollem Gange, und die deutsche Schwimm-Spitze ist fit. Das zeigten die Asse am vergangenen Wochenende in Berlin und Magdeburg, wo neben WM-Normen auch Rekorde fielen.

Frank Wechsel / spomedis Über 100 Meter Freistil ist Nina Holt nun die vierte Deutsche überhaupt im „Club der 53-Sekunden-Schwimmerinnen“

Gleich zwei deutsche Rekorde stellte Angelina Köhler am Samstag auf. Im Vorlauf über 50 Meter Schmetterling unterbot sie die bisherige Bestmarke von Aliena Schmidtke um vier Hundertstel, die Uhr stoppte bei 25,64 Sekunden. Im Finale war die 100-Meter-Schmetterling-Weltmeisterin dann nochmal schneller und steigerte sich auf 25,62 Sekunden. „Die Rennvorbereitung vor dem Finale war leider etwas hektisch. Ich hatte kurzfristige Änderungen im Zeitplan übersehen und bin daher erst im letzten Moment von der Tribüne runter zur Startbrücke gesprintet und in meinen Rennanzug geschlüpft“, sagte die Neuköllnerin nach ihrem Rennen. „Deswegen denke ich, dass da schon noch etwas Luft ist für die Deutschen Meisterschaften.“

Auch über die doppelte Distanz ließ Köhler aufhorchen. Mit 56,33 Sekunden setzte sie sich über ihre Paradestrecke an die Spitze der diesjährigen Weltjahresbestenliste und blieb dabei nur 22 Hundertstel über ihrer eigenen Bestzeit, die sie im vergangenen Jahr im Halbfinale der Weltmeisterschaften aufgestellt hatte. „Ich bin im Finale extra noch etwas schneller angegangen als im Vorlauf, auf den letzten Metern wurde es schwer“, resümierte Köhler nach ihrem Rennen beim DSV. „Jetzt habe ich noch ein paar Tage Pause, die werden mir sicher guttun. Ich hoffe schon, dass es bei der DM dann noch ein wenig schneller geht.“

Elendt mit Rekord und Doppelnorm

Mit einem deutschen Rekord schlug auch Anna Elendt über 200 Meter Brust an. Einen Tag nachdem sie über die halbe Strecke schon die WM-Norm unterboten hatte, beendete sie ihr Rennen nach 2:23,93 Minuten. Ihren eigenen Rekord aus dem Jahr 2022 verbesserte die Frankfurterin dabei um 0,7 Sekunden. „Ich habe in dieser Saison einfach konsequenter an meiner Ausdauer gearbeitet und deswegen auch richtig Bock auf die 200 Meter“, sagte Elendt dem Deutschen Schwimm-Verband. Mit ihrer Rekordzeit schwamm sie außerdem nahezu mühelos unter die geforderte Normzeit für die Weltmeisterschaften.

Ebenfalls unter die WM-Norm schwamm über 100 Meter Freistil Nina Holt. Bei ihrem Heimwettkampf in Magdeburg verbesserte sie ihre eigene Bestzeit um satte 0,4 Sekunden auf 53,81 Minuten und ist damit die erst vierte deutsche Frau, die schneller als 54 Sekunden über 100 Meter Freistil schwimmt. Unter Sprintspezialistinnen wie Britta Steffen (52,07 Sekunden), Daniela Schreiber (53,76 Sekunden) und Annika Bruhn (53,96 Sekunden) ist Holt damit in guter Gesellschaft und steht in der aktuellen Weltjahresbestenliste auf Platz elf.

Magdeburger Talent bricht Uralt-Rekord

Für ein weitere Topleistung sorgte in Magdeburg der erst 18-jährige Johannes Liebmann. In 14:57,00 Minuten über 1.500 Meter Freistil schwamm er nicht nur unter die Norm für die Weltmeisterschaften, sondern verbesserte auch den deutschen Altersklassenrekord für 18-Jährige. Seit 1989, als Jörg Hoffmann die alte Bestmarke aufgestellt hatte, war kein deutscher Schwimmer in diesem Alter mehr schneller. Trotz der starken Zeit und der Norm scheint ein WM-Start für Liebmann jedoch ausgeschlossen, im nationalen Ranking steht er hinter Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Sven Schwarz nur auf dem vierten Platz.

WM 2025 | Diese Schwimmer haben die Norm geschafft

Zeitraum: 7. April bis 4. Mai (Stand: 27.04.25)
Qualifizierte Athleten sind fett markiert (Bedingung: mind. 4. Platz bei Olympia)
FrauenStreckeMänner
Norm: 24,80
50 m FreistilNorm: 22,00
Norm: 54,20
1. Nina Holt (53,81)
100 m FreistilNorm: 48,20
Norm: 1:57,10
200 m FreistilNorm: 1:46,30
1. Lukas Märtens (1:45,55)
Norm: 4:08,70
1. Isabel Gose (4:04,95)
2. Maya Werner (4:06,34)
400 m FreistilNorm: 3:47,00
1. Lukas Märtens (3:39,96)
2. Oliver Klemet (3:43,40)
3. Florian Wellbrock (3:45,29)
Norm: 8:31,80
1. Isabel Gose (8:24,64)
800 m FreistilNorm: 7:47,10
1. Lukas Märtens (7:39,10)
2. Florian Wellbrock (7:41,10)
3. Oliver Klemet (7:44,92)
4. Sven Schwarz (7:46,01)
Norm: 16:15,80
1. Isabel Gose (15:58,17)
1.500 m FreistilNorm: 14:57,50
1. Florian Wellbrock (14:38,27)
2. Oliver Klemet (14:43,01)
3. Sven Schwarz (14:52,62)
4. Johannes Liebmann (14:57,00)
Norm: 58,00
1. Angelina Köhler (56,33)
100 m SchmetterlingNorm: 51,60
Norm: 2:09,40
200 m SchmetterlingNorm: 1:55,70
Norm: 59,90
100 m RückenNorm: 53,50
Norm: 2:11,50
1. Liese Seidel (2:10,76)
200 m RückenNorm: 1:57,60
Norm: 1:06,80
1. Anna Elendt (1:05,97)
100 m BrustNorm: 59,70
Melvin Imoudu (Olympia)
Norm: 2:25,60
1. Anna Elendt (02:23,93)
200 m BrustNorm: 2:10,60
Norm: 2:11,40
200 m LagenNorm: 1:58,10
Norm: 4:41,90
400 m LagenNorm: 4:15,50

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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