Der DOSB fordert eine Milliarde Euro jährlich für den Sport. Auch der Schwimmsport könnte mit sanierten Bädern und besseren Trainingsbedingungen massiv profitieren.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) fordert eine kräftige Finanzspritze für den Sport in Deutschland: Eine zusätzliche Milliarde Euro pro Jahr soll künftig in die Sportinfrastruktur fließen – und zwar dauerhaft. Bundesmittel, Gelder aus einem Sondervermögen für Investitionen sowie Beiträge der Länder und Kommunen sollen gemeinsam dafür sorgen, dass sich die Bedingungen für Sport und Bewegung in ganz Deutschland grundlegend verbessern.
DOSB fordert 10 % des Sondervermögens
DOSB-Präsident Thomas Weikert betont: „Nur wenn wir jetzt strukturell investieren, schaffen wir zukunftsfähige Rahmenbedingungen für die mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in über 86.000 Sportvereinen.“ Der Sport sei die größte zivilgesellschaftliche Bewegung des Landes. Dieser gesellschaftliche Stellenwert müsse sich auch in der Finanzierung widerspiegeln. Konkret fordert der DOSB, jährlich zehn Prozent aus dem Investitions-Sondervermögen des Bundes für den Sport zu reservieren. Das Sondervermögen beträgt 8,33 Milliarden Euro pro Jahr, für das Sport wären das 833 Millionen Euro jährlich. Hinzu kämen 140 Millionen Euro aus dem regulären Bundeshaushalt.
Diese Forderung knüpft direkt an eine zentrale Wahlforderung der Mitgliederversammlung 2024 an. Die aktuellen politischen Verhandlungen auf Landesebene, wie die Milliarden aus dem Sondervermögen konkret verteilt werden, sieht der DOSB als entscheidend an. Weikert kündigt an, die Bundesregierung künftig an der tatsächlichen Umsetzung der „Sportmilliarde“ zu messen.
Was hätte der Schwimmsport davon?
Für den Schwimmsport wäre eine solche Investition ein historischer Wendepunkt. Viele Schwimmbäder sind sanierungsbedürftig oder von Schließung bedroht, insbesondere in ländlichen Regionen. Erst kürzlich hatten 15 Verbände aus dem Schwimmen einen eigenen Milliardenplan ins Spiel gebracht. Eine gezielte Investition in die Wasserinfrastruktur – etwa in Hallenbäder, Schulschwimmanlagen oder Vereinszentren – würde nicht nur dem Leistungssport, sondern vor allem auch dem Breitensport, dem Schulschwimmen und der Schwimmausbildung zugutekommen.