Der Finalabschnitt am Donnerstag in Fukuoka fand ohne deutsche Beteiligung statt. Für spannende Wettkämpfe und Überraschungen sorgten andere.
Am ersten Tag der Beckenwettkämpfe wollte es für Summer McIntosh nicht richtig laufen. Im Finale über 400 Meter Freistil kam sie nicht an ihre Bestzeit heran und musste sich mit dem vierten Platz zufriedengeben. Über 200 Meter Schmetterling zeigte die 16-Jährige ihr volles Potenzial. In 2:04,06 Minuten ließ die Kanadierin keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen und sicherte sich 1,40 Sekunden vor der Australierin Elizabeth Dekkers (2:05,46 Minuten) und Regan Smith aus den USA (2:06,58 Minuten) die Goldmedaille.
Bronzemedaillengewinnerin Smith hatte nach der kraftraubenden Strecke wenig Zeit zu regenerieren, nach nur etwa 30 Minuten stand sie schon wieder hinter dem Startblock, diesmal über 50 Meter Rücken. In 27,11 Sekunden sicherte sich die Amerikanerin den zweiten Platz. Schneller war nur Kaylee McKeown aus Australien (27,08 Sekunden), die schon die doppelte Strecke für sich entschieden hatte.
Popovici nur auf Rang sechs
Eine Überraschung gab es über 100 Meter Freistil. Weltrekordhalter und Mitfavorit David Popovici aus Rumänien konnte seine Leistung von der EM im vergangenen Jahr nicht abrufen. Wie auch schon über die doppelte Strecke hatte der 18-Jährige bei der Vergabe der Medaillen nichts mitzureden. Beim Sieg des Australiers Kyle Chalmers (47,15 Sekunden) schwamm Popovici auf Rang sechs. Chalmers, der bereits einige internationale Erfolge und Olympiagold über diese Strecke in Rio feiern durfte, sicherte sich damit sein erstes Einzelgold bei Weltmeisterschaften. Die Silbermedaille gewann Jack Alexy aus den USA (47,31 Sekunden) vor dem Franzosen Maxime Grousset (47,42 Sekunden).
Dritter Titel für Marchand
Sein drittes WM-Gold erschwamm sich Leon Marchand über 200 Meter Lagen. Der Franzose, der bereits über 400 Meter Lagen und 200 Meter Schmetterling erfolgreich war, ließ der Konkurrenz keine Chance. 1:54,82 Minuten bedeuteten nicht nur den Weltmeistertitel, sondern auch einen neuen Europarekord über diese Strecke, vom Weltrekord des Amerikaners Ryan Lochte blieb er 82 Hundertstel entfernt. Für ein komplett europäisches Podium sorgten die beiden Briten Duncan Scott (1:55,95 Minuten) und Tom Dean (1:56,07 Minuten) auf den Plätzen zwei und drei.
Zum Abschluss des Tages ging es bei der Staffel über 4 x 200 Meter Freistil der Frauen zur Sache. Die Australierinnen begannen das Rennen mit Weltmeisterin und Weltrekordhalterin Molly O’Callaghan, die direkt ein hohes Tempo vorlegte und unter Weltrekord-Split an Shayna Jack übergab. Jack hielt den Vorsprung gegen eine kämpfende Katie Ledecky auf der Nebenbahn. Die Amerikanerin konnte jedoch keinen Boden gut machen, ehe der Wechsel an die dritte Athletin anstand. Für die Amerikanerinnen ging die 18-jährige Bella Sims ins Wasser, die den Rückstand verkürzte und sogar neun Hundertstel vor den Australierinnen an Schlussschwimmerin Alex Shackell übergab. Für Australien ging auf der letzten Position Vizeweltmeisterin Ariarne Titmus ins Rennen. Gegen die 22-Jährige war kein Kraut gewachsen, mit einem Split von 1:52,41 Minuten brachte sie den Sieg für ihr Team nach Hause, in insgesamt 7:37,50 Minuten feierten die Australierinnen den bereits vierten Weltrekord bei diesen Weltmeisterschaften. Mit 3,88 Sekunden Rückstand schwamm das Quartett aus den USA zur Silbermedaille, Bronze ging an die Chinesinnen (7:44,40 Minuten), die sich lange einen spannenden Kampf mit der Mannschaft aus Großbritannien lieferten.
Die Weltmeister am Donnerstag
- 200 m Schmetterling Frauen: Summer McIntosh (Kanada) 2:04,06 Minuten
- 100 m Freistil Männer: Kyle Chalmers (Australien) 47,15 Sekunden
- 50 m Rücken Frauen: Kaylee McKeown (Australien) 27,08 Sekunden
- 200 m Lagen Männer: Leon Marchand (Frankreich) 1:54,82 Minuten
- 4 x 200 m Freistil Frauen: Australien 7:37,50 Minuten, Weltrekord
Alle News und Ergebnisse zu den Weltmeisterschaften in Fukuoka gibt es hier.