Juckt die Haut nach dem Schwimmtraining oder sind die Augen gerötet, liegt die Diagnose für viele auf der Hand: Chlorallergie! Zum Glück ist es meistens nicht ganz so schlimm.
Zunächst eine vorsichtige Entwarnung. Auch wenn viele bei Problemen mit Schwimmbadwasser gern und schnell von einer Chlorallergie sprechen, handelt es sich nur selten tatsächlich um eine echte Allergie. Viel häufiger sind unangenehme Reizungen der Haut, der Augen oder der Schleimhäute, die zwar nervig sind, die aber in der Regel keine langfristigen Schäden verursachen. Bei einer richtigen Chlorallergie reagiert das Immunsystem empfindlich auf Chlorverbindungen, was sich durch Atemnot oder Kreislaufprobleme äußern kann. Treten beim Schwimmen solch schwere Symptome auf, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Die Mediziner können eine mögliche Allergie mit Blut- und Hauttests sowie einem Provokationstest feststellen. Bestätigen sich die schlimmen Befürchtungen, sind gechlorten Bäder erst mal tabu. Wer trotzdem schwimmen möchte, muss in Freigewässer ausweichen oder Freibäder aufsuchen, die auf den Chlor-Einsatz verzichten.
Gründlich duschen, um Chlorreste zu entfernen
Wer dagegen im Schwimmbad über temporären Hautausschlag, Rötungen, Jucken, Niesen oder Augenreizungen klagt, und dessen Symptome nach dem Schwimmen schnell wieder abklingen, benötigt in der Regel keine besondere Behandlung. Dann reiche es aus, sagen Experten, den Körper nach dem Training mit kühlem Wasser abzuduschen, um alle Chlorreste von der Haut zu entfernen. Zusätzlichen Schutz kann eine fetthaltige Hautcreme bringen, die vor dem Schwimmtraining aufgetragen wird und die Haut vor Chlorkontakt bewahrt. Die Creme schützt die Haut auch vor dem Austrocknen, womit vor allem Menschen mit Neurodermitis im Schwimmbadwasser oft zu kämpfen haben. Wer trotz allem gelegentlich Probleme bekommt und für das Schwimmtraining die Wahl zwischen zwei Bädern hat, sollte jenes mit einer besseren Belüftung wählen. Häufig sind die Symptome im Freibad auch weniger stark als in einer geschlossenen Halle.
Interessanterweise ist Chlor, das in den meisten Bädern verwendet wird, um Bakterien, Viren, Pilze und Algen abzutöten, geruchsneutral. Der unangenehme Chlorgeruch entsteht erst, wenn die Chemikalie auf Harnstoff trifft. Riecht es in einem Bad besonders penetrant, spricht das für eine schlechte Wasserqualität und verhältnismäßig viel Urin im Wasser. Dabei ist anzumerken, dass Harnstoff auch über die Haut an die Umwelt abgeben wird, weshalb gründliches Abduschen mit Seife vor dem Sprung ins Wasser wichtig ist.
5 Tipps bei gereizter Haut und geröteten Augen
- Schwimmbrille tragen
- nach dem Training sofort gründlich mit frischem Wasser abduschen
- Anti-Chlor-Shampoo verwenden
- Feuchtigkeitscreme auftragen
- reichlich Wasser trinken