Was für ein Abenteuer. Und auch noch mitten in einer weltweiten Pandemie. Jonas Deichmann hat sich für die nächsten zwölf Monate viel vorgenommen. Der 33 Jahre Abenteurer macht einen Triathlon um die Welt. Dafür hat sich der erfahrene Abenteuersportler eine etwas verrückt klingende 40.000 Kilometer lange Route zurechtgelegt, die 120 Ironmans entspricht. Gerade hat er die erste Disziplin beendet: Ein Schwimmen in der Adria über 456 Kilometer.
Gestartet war Deichmann vor 59 Tagen im kroatischen Badeort Karlobag. Von dort schwamm er immer an der östlichen Adriaküste entlang bis nach Dubrovnik. An einigen Tagen schaffte er weit über zehn Kilometer, an anderen konnte er wegen schlechter Witterung gar nicht ins Wasser. Doch kleine Missgeschicke und ungeplante Zwischenstopps nimmt Deichmann mit Gelassenheit. Ohne die hätte er wohl auch seine bisher größten Abenteuer nicht beendet: Mit dem Rad fuhr Deichmann bereits von Portugal nach Sibirien (14.000 Kilometer), von Alaska nach Feuerland (23.000 Kilometer) und vom Nordkap bis nach Südafrika (18.000 Kilometer). Ein begnadeter Schwimmer war er bisher nicht. Trotzdem, sagt Deichmann, sei die Adriatour ein neuer Rekord, nämlich der bisher längste „unassistend swim“, also das längste Schwimmen ohne Begleitboot.
120 Ironmans um die Welt
Sein Gepäck zog der Extremsportler auf einem kleinen Floß hinter sich her. Ein paar Klamotten hatte er dabei und vor allem Nahrungsmittel, denn die Einkaufsmöglichkeiten an der Küste waren begrenzt. Geschlafen hat Deichmann meistens am Strand und fast immer ohne Dach überm Kopf, denn auf ein Zelt hatte verzichtet um Platz zu sparen. Der Zeitschrift triathlon, die immer weder über den Zwischenstand des Rennens berichtet und berichten wird, sagte Deichmann „Die Ankunft in Dubrovnik war total geil. Der lokale Triathlon-Club und ein paar Wasserballspieler sind vorbeigekommen. Ich hatte Begleitung von Ivan, einem Triathleten und Langstreckenschwimmer, und Emilio, einem Wasserballprofi. Die beiden haben mir mal gezeigt, wo meine Schwimmgrenzen sind. Es ist richtig geil, wenn man an den Mauern der Altstadt vorbeischwimmt. An Land haben mich TV-Sender und Zeitungsreporter erwartet.“
In der südkroatischen Hafenstadt Dubrovnik, dessen berühmte Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe ist, steigt Deichmann nun endlich aufs Rad. Dass ihn das Ende des Schwimmens freut, daraus macht er kein Geheimnis. „Ich bin froh, dass dieser Teil vorbei ist und ich ganz offiziell meine kurze aber erfolgreiche Schwimmkarriere beenden und in den Frühruhestand gehen kann. Ich bin und bleibe Fahrradfahrer“, sagte der Sportler, der aber auch glücklich ist, die Welt einmal aus Schwimmerperspektive gesehen zu haben. „Es hatte auch seine guten Momente und es bleiben schöne Erinnerungen,“
Mit dem Rad nach China und dann weiter
Von nun an wird Deichmann schneller vorankommen. Mit dem Fahrrad können es auch mal 100 Kilometer und mehr an einem Tag werden. Zunächst soll ihn seine Route durch den Balkan und die Türkei nach China und schließlich Sibirien führen. Über den Pazifik will er segeln, anschließend geht es laufend quer durch die USA. Den Endspurt soll irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2021 ein zweier Segeltörn einläuten, diesmal über den Atlantik nach Lissabon. Von dort ist es dann nur noch ein Katzensprung bis München.
Mehr über den Triathlon um die Welt lesen Sie bei tri-mag.de oder auf der Website von Jonas Deichmann.