Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Lublin feiern gleich vier deutsche Schwimmerinnen Medaillen – zwei davon in Gold.
Die 23-jährige Isabel Gose nutzte ihre Zuversicht, um über 800 Meter Freistil in 8:01,90 Minuten nicht nur das Rennen zu dominieren, sondern auch den deutschen Rekord um mehr als drei Sekunden zu pulverisieren. Mit einem lang gezogenen Endspurt löste sich Gose von der Italienerin Simona Quadarella, die in 8:03,00 Minuten Silber gewann. „Ich hatte mir vorgenommen, auf den letzten 200 Metern aufs Tempo zu drücken, und hatte dann tatsächlich auch die Power dafür. Ich bin sehr glücklich, hier gleich zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen zu können.“
Gose hatte zu Beginn der EM bereits über 400 Meter Freistil triumphiert und dabei sogar einen Europarekord aufgestellt. Über 800 Meter zeigte auch die zweite deutsche Finalistin ein starkes Rennen. Maya Werner schwamm mutig offensiv und wurde dafür mit Edelmetall belohnt. „Ich bin total ergriffen in diesem Moment. International eine Einzelmedaille zu gewinnen, war immer ein Traum von mir“, sagte die 20-Jährige. In 8:14,41 Minuten pulverisierte die Magdeburgerin ihre bisherige persönliche Bestzeit um mehr als 20 Sekunden. Die Siegerehrung genoss Werner zusammen mit Gose ganz oben auf dem Podium. Die Siegerin hatte sie für die Nationalhymne zu sich nach oben gebeten.
Auch Elendt ganz oben
Für die zweite Goldmedaille des Abends sorgte Anna Elendt bei ihrem Sieg über 200 Meter Brust in 2:18,16 Minuten. „Ich bin begeistert, denn das hier war schließlich mein erstes 200-Meter-Finale bei so einer Meisterschaft. Ich trainiere ja erst seit eineinhalb Jahren auch für diese Distanz“, sagte Elendt. Mit dem Titel entschädigte sich Elendt für die hauchdünn um 0,01 Sekunden verpasste Medaille über ihre 100-Meter-Spezialstrecke.
EM-Bronze ging an die 22-jährige Nina Holt, die sich bei der EM als Rückenschwimmerin neu entdeckte: „Ich bin natürlich total glücklich mit diesem Ergebnis. Eigentlich wollte ich bei meinem Rückenstart hier nur ein wenig Spaß haben, aber dann habe ich gemerkt, dass da vielleicht etwas geht“, sagte Holt. Und weiter: „Die 100 Meter Rücken waren bisher nicht wirklich mein Ding. Aber ich mag halt die Kurzbahn mit ihren Unterwasserphasen.“