Während sich andere für die Arbeit in Schale werfen, reicht Benjamin David erstmal eine Badehose. Darin überquert der 40-Jährige die Kreuzung vor seiner Münchener Wohnung. An der Wittelsbacher Brücke steigt er in die Isar und krault dann zur Arbeit. „Die perfekte Lösung für überfüllte öffentliche Verkehrsmittel“, sagte David kürzlich der Bild-Zeitung.
Etwa zwei Kilometer sind es bis zur Ludwigsbrücke, wo David vom 15. Mai bis zum 15. August den sogenannten Kulturstrand veranstaltet. Normalerweise lässt er sich von der Strömung in 30 Minuten bis hierhin treiben. Nur wenn er es eilig hat, hilft er mit einigen Kraulzügen nach. Dann schafft er die Strecke in zehn Minuten. Und seine Klamotten? Die hat der schwimmende Pendler in einem wasserdichten Beutel immer dabei.
Viel Wert legt Benjamin David bei seinem außergewöhnlichen Arbeitsweg auf die Sicherheit. Bevor er morgens losgeht, checkt er Pegelstand und Wassertemperatur. „Meine Empfehlung: nur bis zu einem Pegel von 1,20 Meter schwimmen. Danach wird die Isar zunehmend strömungsreicher“, erklärt er. „Das ist zwar cool, aber ich als verantwortlicher Familienvater schwimme dann nicht mehr.“