Als erste Schwimmerin wollte Anke Tinnefeld diese Woche gleich zweimal hintereinander durch den Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark schwimmen. Und die Elmshornerin zeigte in der Ostsee eine beeindruckende Leistung. Dennoch reichte es am Ende nicht ganz. Die 48-Jährige schaffte zwar die erste Strecke von Fehmarn auf die dänische Insel Lolland. Auf dem Rückweg drehte jedoch der Wind und so fiel nach rund zwölf Stunden im Wasser die Entscheidung, den Versuch abzubrechen.
„Wenn man es nicht versucht, wird man es nie herausfinden“, schrieb Tinnefeld nach dem Schwimmen auf ihrer Facebookseite. Die Extremsportlerin, die die einfache Strecke nach Dänemark vor fast genau sieben Jahren schon einmal absolvierte, hatte diesmal auch Pech mit den Bedingungen. Nach dem Start am frühen Montagmorgen musste sie schon auf dem Hinweg nach Lolland gegen die Strömung ankämpfen. Als sie gegen Mittag die dänische Küste erreichte, kurz an Land ging, um dann wieder zurückzuschwimmen, drehte auch der Wind um 180 Grad und sorgte erneut für Gegenströmung. Laut Tinnefelds Begleiter Ulli Stägemann kam die Schwimmerin zeitweise nur 1.200 Meter in der Stunde voran, trotz konstanter Frequenz von 52 Kraulzügen pro Minute. „Der Belt ist eine Diva!“, so Stägemann, der auch von Schwierigkeiten bei der Verpflegung berichtete.
Bis zu ihrem Abbruch hatte Anke Tinnefeld rund 40 Kilometer in der Ostsee zurückgelegt. Wegen der aktuellen Bauarbeiten am Fehmarnbelttunnel konnte sie nicht die optimale Strecke von Puttgarden nach Rødby schwimmen, sondern musste einen Umweg über mehrere Kilometer in Kauf nehmen. Nach dem missglückten Versuch bleibt Bruno Dobelmann der bisher einige Mensch, der die sogenannte Doppel-Solo-Querung des Fehmarnbelts meistern konnte. Der Stuttgarter absolvierte die Strecke im Jahr 2011 in 19 Stunden und 13 Minuten.