Es läuft für die deutschen Schwimmer bei den Weltmeisterschaften in Doha. Am Montag sorgte Angelina Köhler für ein Ausrufezeichen über 100 Meter Schmetterling.
Gold bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha! Als erste deutsche Schwimmerin seit Britta Steffen ist Angelina Köhler bei einer Langbahn-WM zum Titel geschwommen. Die 23-Jährige von der SG Neukölln gewann das Finale der Titelkämpfe von Doha über 100 Meter Schmetterling in 56,28 Sekunden. Silber holte die US-Amerikaner Claire Curzan in 56,61 Sekunden vor Louise Hansson aus Schweden (56,94 Sekunden). „Es ist so verrückt. Ich bin so froh und freue mich, dass meine Familie dabei sein kann“, sagte Köhler direkt nach dem Rennen, ehe sie von ihren Emotionen überwältigt wurde. „Mein Trainer Lasse Frank und ich haben hart gearbeitet für diesen Erfolg.“
Köhler, vor einem Jahr noch WM-Fünfte, lieferte sich über lange Zeit ein spannendes Duell mit Curzan. Nach 50 Metern wendete die Berlinerin in 26,20 Sekunden als Erste, doch Curzan blieb dran. Erst Mitte der zweiten Bahn erarbeitete sich die deutsche Meisterin einen leichten Vorsprung, den sie schließlich ins Ziel rettete. Als bisher letzte DSV-Schwimmerin hatte Britta Steffen 2009 in Rom Gold auf der Langbahn gewonnen. Die Olympiasiegerin triumphierte damals über 50 und 100 Meter Freistil.
Deutscher Rekord im Halbfinale
Ganz überraschend kam Köhlers Sieg nach ihren Leistungen im Vorlauf und im Halbfinale nicht mehr. Bereits dort hatte sie ihren deutschen Rekord von der WM 2023 (57,05 Sekunden) um fast eine Sekunde auf 56,11 Sekunden verbessert. An diese Zeit kam sie im Finale zwar nicht heran. Mit Gold um den Hals und der Olympia-Qualifikation in der Tasche dürfte sie darüber aber nicht allzu traurig sein. Bei den Olympischen Spielen in Paris zählt Köhler nach dem diesem Rennen zum engeren Favoritenkreis.
Zuvor hatte Lukas Matzerath im Finale über 100 Meter Brust trotz einer starken Leistung eine Medaille verpasst. Der Frankfurter kam beim Sieg des US-Amerikaners Nik Fink (58,57 Sekunden) als Siebter ins Ziel, unterbot in 59,37 Sekunden aber die vom DSV geforderte Olympianorm. Silber sicherte sich Nicolo Martinenghi aus Italien (58,84 Sekunden). Weltrekordler Adam Peaty (Großbritannien) gewann Bronze in 59,10 Sekunden. Rückenschwimmer Ole Braunschweig verpasste als Halbfinal-Elfter über 100 Meter den Einzug ins Finale.