In immer mehr Metropolen stehen oder entstehen spektakuläre Citypools. Manche sind dauerhaft installiert, andere sollen im Sommer zur Abkühlung dienen. Fest steht: Bahnen, die man in diesen Becken zieht, wird man so schnell nicht vergessen.

New York: Im Schatten der Skyline
Mit dem „Go for it!“ des damaligen Bürgermeisters Bill de Blasio ist die Installation eines 50-Meter-Pools auf dem East River wieder ein Stück wahrscheinlicher. Werden die Modelle Wirklichkeit, erwartet die Schwimmerinnen und Schwimmer ein in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliches Erlebnis: Bahnenziehen in Lower Manhattan zwischen Brooklyn Bridge und Manhattan Bridge und das mit Blick auf die New Yorker Skyline. Das Bauwerk soll dank einer Filteranlage, die pro Tag zwei Millionen Liter reinigt, auch eine historische Dimension haben: 100 Jahre, nachdem die Flüsse der Börsenmetropole als zu schmutzig zum Schwimmen erklärt wurden, könnte eine alte Tradition wieder aufleben. Angeblich könnte es schon dieses oder nächstes Jahr losgehen.

Helsinki: Sauna inklusive
Ob es am Allas Sea Pool liegt, dass Helsinki im Ranking der lebenswertesten Städte einen Spitzenplatz erzielt, ist nicht bekannt. Wundern würde es nicht, denn der Citypool ist ein echtes Sahnestück in der finnischen Hauptstadt. Er wartet mit zwei Becken auf, wovon eines ganzjährig mit 28 Grad warmem Süßwasser gefüllt ist. Das zweite ist ein Meerwasserpool, der stets auf dieselbe Temperatur wie die umgebende Ostsee eingestellt ist. Alles ist von einladenden Stufen und Decks umgeben, die an lauen Sommerabenden zum Abhängen einladen. Zum Komplex gehören zudem – wie sollte es in Finnland anders sein – mehrere Saunen.

Berlin: Hotspot in der Hauptstadt
Schon bald könnte es wieder losgehen: Von Mai bis September ist das Berliner „Badeschiff“ in der Spree unweit der Oberbaumbrücke geöffnet. Als Becken dient ein 32 Meter langes Transportschiff, ein sogenannter Schubleichter, der von einer Architektin anlässlich eines Wettbewerbs für Stadtkunstprojekte zu einem voll funktionstüchtigen Schwimmbad umgestaltet wurde. Den ganzen Sommer über kann hier täglich ab acht Uhr trainiert werden. Doch Obacht: Wenn es an Schönwettertagen richtig voll im Badeschiff wird, ist eher tranquilo statt Tempo angesagt. Übrigens ist das gesamte Areal inklusive zugehörigem Beach Club als coole Location für Events buchbar. Vielleicht ja eine Idee für die nächste Betriebsfeier.

Paris: Sprints an der Seine
Klingt nicht schon allein der Name dieses Schwimmbads nach einem Pflichtbesuch beim nächsten Paris-Trip? Das „Piscine Joséphine Baker“ liegt direkt an der Seine und ist mit einem Cabriodach ausgestattet, sodass sich an schönen Tagen unter freiem Himmel mit Blick auf den Fluss trainieren lässt. Du liest richtig: trainieren! Denn anders als in manch anderem Citypool wird hier nicht nur locker hin und her gekrault. Ob Intervalle, Ausdauer oder Sprints: Auf den vier geleinten Bahnen geht es gern sportlich zur Sache.

Sydney: Schwimmparadies in Down Under
Wo sonst, als in Australien, würde man sich ein komplettes Wettkampfbecken mit Kinderpool und Aufsichtsturm auf eine schwimmende Insel bauen? In Sydney könnte dieser Citypool schon bald Realität werden. Bürgermeisterin Clover Moore hat versprochen, die Wasserfront der Millionenstadt nach dem Vorbild Kopenhagens in ein „Swimmer’s Paradise“ zu verwandeln. Gleich mehrere Hafenbäder sind dafür geplant, das größte und schönste soll dieses holzverkleidete Bad mit 50-Meter-Becken werden.

London: Nur für Schwindelfreie
Es gehört eine Portion Mut dazu, in diesem Citypool der besonderen Art seine Runden zu drehen. Der komplett durchsichtige „Sky Pool“ aus extrem steifem Acrylglas verbindet im Londoner Stadtteil Nine Elms zwei Wohnhäuser auf Höhe des zehnten Stocks. Höhenangst sollte man besser nicht haben. Wer hier wen beobachtet, ist allerdings nicht ganz klar. Denn so wie die Blicke der Sportler beim Schwimmen auf die belebte Straße gehen, dürften die Menschen von unten nach oben schauen, um zu sehen, was in 35 Metern Höhe vor sich geht.

Kopenhagen: Dänisches Vorzeigeprojekt
Als Fahrradstadt ist Kopenhagen ein Vorbild für viele Metropolen. Und auch die öffentlichen Bade- und Schwimmmöglichkeiten suchen ihresgleichen. In vier kreativ gestalteten Hafenbädern können sich die Schwimmer im Sommer abkühlen. Drei von ihnen (Sluseholmen, Fisketorvet und Islands Brygge) liegen im unmittelbaren Citybereich. Nummer vier, das Seebad Kastrup am Öresund, ist vom Zentrum aus in 20 Minuten mit dem Rad erreichbar. Von hier bietet sich ein fantastischer Blick auf die Insel Saltholm und die schwedische Küste.