Sven Schwarz holt Silber über 1500 Meter | DSV-Team beendet WM mit starkem Schlusstag

Frank Wechsel Sven Schwarz (links) holt über 1.500 Meter Freistil erneut Silber hinter Ahmed Jaouadi aus Tuniesien.

Mit einem weiteren Podestplatz durch Sven Schwarz endete die Schwimm-WM in Singapur für das deutsche Team erfolgreich. Der 23-Jährige aus Hannover sicherte sich nach Silber über 800 Meter Freistil auch über die doppelte Distanz die Vizeweltmeisterschaft – in persönlicher Bestzeit.

Silber für Sven Schwarz in persönlicher Bestzeit

Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) schwamm im Finale über 1.500 Meter Freistil in 14:35,69 Minuten zu Silber. Schneller war er nie zuvor – lediglich acht Zehntelsekunden fehlten ihm zum deutschen Rekord von Florian Wellbrock (14:34,89 Minuten). Wellbrock selbst, der im Freiwasser bereits vier Goldmedaillen geholt hatte, wurde diesmal Fünfter in 14:44,29 Minuten. „Diese Medaille belohnt für die ganze harte Arbeit das ganze Jahr über“, sagte Schwarz. „Und dann hier nochmal mit Bestzeit rauszugehen am letzten Wettkampftag, wenn alle schon gefühlt in der Sommerpause sind. Ich bin mega happy mit diesem Ende.“ Gold ging wie schon über 800 Meter erneut an Ahmed Jaouadi aus Tunesien (14:34,41 Minuten), Bronze an den US-Amerikaner Bobby Finke (14:36,60 Minuten).

Spannendes Finale mit mutiger Renntaktik

Im ersten Renndrittel hielt sich Schwarz zunächst zurück und lag nach 500 Metern auf Rang fünf. Zu diesem Zeitpunkt führten noch Finke, Kuzey Tuncelli (Türkei) und Florian Wellbrock. Dann aber drehte der Niedersachse auf, setzte sich an die Spitze und führte das Feld bis 1350 Meter an, ehe Jaouadi auf der letzten Bahn das Tempo erhöhte und sich entscheidend absetzte.

„Das hatte ich mit meinem Trainer Emil Guliyev vorher so besprochen“, erklärte Schwarz. „Auf den ersten 500 Metern nicht zu sehr fordern, dann steigern. Ich habe versucht, mich wegzudrücken, aber er hatte hinten raus einfach mehr Speed.“

Florian Wellbrock mit viermal Gold der erfolgreichste Athlet der WM

Florian Wellbrock zog trotz des fünften Platzes eine positive Bilanz. „Ich freue mich tierisch für Sven, dass er noch mal eine Medaille geholt hat“, sagte der Magdeburger. „Ich bin vielleicht ein bisschen zu zügig angegangen, aber mit meinen vier Goldmedaillen bin ich wahnsinnig happy.“

Mit diesen vier Titeln im Freiwasser war Wellbrock der erfolgreichste männliche Athlet der gesamten Weltmeisterschaften. Bei den Frauen war Summer McIntosh aus Kanada mit ebenfalls vier Goldmedaillen ebenso erfolgreich. Zum Abschluss siegte sie auch über 400 Meter Lagen in 4:25,78 Minuten und stellte damit einen neuen Meisterschaftsrekord auf.

Frauen-Lagenstaffel schließt mit deutschem Topwert ab

Für ein weiteres starkes deutsches Ergebnis sorgte die 4×100 Meter Lagenstaffel der Frauen. Lise Seidel (1:01,02 Minuten), Anna Elendt (1:04,90 Minuten), Angelina Köhler (56,88 Sekunden) und Nina Holt (53,22 Sekunden) belegten den sechsten Platz in 3:56,02 Minuten – nur zwei Zehntelsekunden über dem deutschen Rekord.

„Es war so schön, mit der Frauenstaffel im Finale zu stehen. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht“, sagte Anna Elendt. Schlussstarterin Nina Holt zeigte mit 53,22 Sekunden ihr stärkstes Staffelrennen der gesamten WM. Für sie geht es direkt weiter zu den World Games nach Chengdu, wo sie im Rettungsschwimmen antritt.

Platz fünf im Medaillenspiegel: DSV zieht positive Bilanz

Mit insgesamt fünf Medaillen im Becken – zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und eine Bronze – erreichte das deutsche Schwimmteam seine beste WM-Ausbeute seit vielen Jahren. Erstmals seit 2009 gelangen wieder mehr als ein Titelgewinn im Becken. Über alle Sportarten hinweg sammelte das DSV-Team zehn Medaillen (sechs Gold, drei Silber, eine Bronze) und belegte damit Rang fünf im Medaillenspiegel. „Das war eine WM, wie wir sie seit Jahren nicht mehr gehabt haben“, sagte Sven Schwarz. „Wir haben ein junges Team, das in den nächsten Jahren viel bewegen kann.“

18 Finalplatzierungen zeigen Breite im Team

Neben den Medaillengewinnen unterstreichen 18 Finalplatzierungen im Becken den Aufschwung im deutschen Schwimmsport. Zum Vergleich: Bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften waren es 14 (Doha 2024), 14 (Fukuoka 2023) und 15 (Budapest 2022).

Im Freiwasser dominierte Florian Wellbrock mit vier Goldmedaillen. Im Wasserspringen feierte Pauline Pfeif vom Turm eine Silbermedaille und erreichte damit ein weiteres Highlight. Auch im Synchronschwimmen zeigten sich Aufwärtstendenzen, unter anderem mit zwei fünften Plätzen im Solo-Wettbewerb durch Klara Bleyer.

DSV-Vorstand Hansmann: „Ein wichtiger Schritt auf unserem Weg“

DSV-Leistungssportvorstand Christian Hansmann zeigte sich hochzufrieden: „Zehn Medaillen, Platz fünf im Medaillenspiegel – das ist herausragend. Wir haben uns vorgenommen, bis 2040 zu den Top fünf Schwimmnationen der Welt zu gehören. Diese WM war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.“

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Publisher der Medienmarken SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.