Dienstag, 16. April 2024
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Übung für Fortgeschrittene | Kraul rückwärts

Rückwärtsschwimmen ist eine tolle Übung für mehr Wassergefühl und bessere Koordination. Aber sie hat es in sich.

Kraul rückwärts
Frank Wechsel / spomedis Ganz schön schwierig! Rückwärtsschwimmen fordert koordinativ heraus.

Haie und Delfine stehen hoch im Kurs, wenn wir Schwimmer an unsere tierischen Vorbilder denken. Scheinbar mühelos sausen diese Superschwimmer durch die Ozeane, mit harmonischen Flossenbewegungen schweben sie elegant und schnell durchs Wasser. Doch wusstest du, dass weder Haie noch Delfine in der Lage sind, rückwärts zu schwimmen? Es klingt absurd und ist trotzdem wahr: 24 Stunden am Tag machen sie nichts anderes als schwimmen, und dennoch ist es ihnen nicht vergönnt, einmal im Leben in die entgegengesetzte Richtung zu schwimmen. Dasselbe gilt für Wale und die meisten Fische. Nur Tiere, die sich wellenartig fortbewegen, schaffen das. Aale zum Beispiel.

– Link zum Facebook-Video: Philip Heintz schwimmt rückwärts

Koordination und Gefühl

Woran liegt das? Vielleicht hat es Mutter Natur einfach nicht vorgesehen, Haie und Delfine rückwärts schwimmen zu lassen. Oder sie schwimmen vorwärts einfach so gut, dass sie es nicht nötig haben. Für uns Menschen ist die Technikübung “Rückwärtsschwimmen” nämlich eine Möglichkeit, bessere Vorwärtsschwimmer zu werden. Dazu bedarf es allerdings etwas Geduld, denn Rückwärtsschwimmen zählt eindeutig zu den schwierigeren Technikübungen und verlangt im Training etwas Hartnäckigkeit. Hinzu kommt, dass sich der Sinn dieser Übungen nicht jedem sofort erschließt, denn gerade zu Beginn kann leicht das Gefühl aufkommen, man befände sich zum ersten Mal überhaupt im Wasser. Selbst erfahrene Athleten fangen dann wieder bei null an.

Es geht um Koordination und ­Orientierung, um Wasserlage und ganz viel Gefühl. Wenn du versuchst, den tausendfach geübten Ablauf des Kraularmzugs umzudrehen und fußwärts zu schwimmen, wirst du viel nachdenken müssen – bewusst und unbewusst. Wie erzeugst du Druck und Vortrieb? Wie führst du die Arme möglichst effektiv durchs ­Wasser und danach zurück in die Ausgangsposition? Was machen die Beine und der Kopf? Fast zwangsläufig stellt sich die Fragen nach dem optimalen Bewegungs­ablauf und man macht sich bewusst, ­worauf es beim Armzug eigentlich ankommt. Lass dich nicht davon abhalten, wenn du zunächst kaum vorwärtskommst und du die Übung verfluchst. Es lohnt sich, dranzubleiben! Wenn du wieder in die richtige Richtung schwimmst, werden dir die neuen Eindrücke und Bewegungserfahrungen nach einiger Zeit zugutekommen.

Alle Schwimmstile

Rückwärtsschwimmen ist koordinativ anspruchsvoll, dazu anstrengend und ziemlich langsam. Allzu viele Meter müssen es im Training deshalb nicht sein. Hin und wieder zwei- bis viermal 25 Meter Kraul reichen völlig aus. Wenn du Geschmack an dieser Übung gefunden hast, wirst du es vielleicht auch in den anderen drei Schwimmstilen versuchen wollen. Und wenn nicht? Dann kannst du trotzdem ­etwas, das Haie und Delfine nicht können.

So geht’s

Führe die Kraulbewegungen der Arme in exakt umgekehrter Richtung durch. Schwimme also mit den Füßen voran und führe die Arme über Wasser aus der Streckposition vor dem Kopf bis zum Oberschenkel. Von dort ziehst du unter Wasser zurück in die Ausgangsposition, wobei du die Handrücken und die Unterarme als Antriebsflächen nutzen solltest. Unterstützen kannst du deine Wasserlage durch einen leichten Beinschlag. Bleib dran, wenn es nicht gleich läuft und du sehr langsam schwimmst. Es ist noch kein Rückwärts-Schwimm-Meister vom Himmel gefallen.

Übungen

4 x 50 m Kraul (25 m rückwärts +  25 m vorwärts)

2 x 25 m Kraul rückwärts ge­steigert

400 m Kraul (jede 4. Bahn rückwärts)

100 m Lagen rückwärts

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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