Zum Abschluss der Wettkämpfe bei den Weltmeisterschaften im Para-Schwimmen trumpfte das deutsche Team noch einmal auf. Erfolgreichste Athletin der Wettkämpfe war Tanja Scholz.
Sechs Medaillen in sechs Rennen, das ist die WM-Bilanz von Tanja Scholz. Nachdem die 38-Jährige bereits an den ersten Wettkampftagen erfolgreich war, legte sie zum Abschluss der Wettkämpfe noch einmal einen drauf. Über 50 Meter Freistil in der Klasse S4 schwamm die Athletin aus Neumünster in 38,90 Sekunden zu Gold, am nächsten Tag gab es Silber über 200 Meter Freistil in der Startklasse S5 (2:57,27 Minuten). Bereits vorher wurde Scholz als „Top Overall Female Athlete“ ausgezeichnet, dazu bei trugen auch die 4.006 Punkte der Citi Para World Series 2022.
„Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe“
Ebenfalls über WM-Gold freute sich Verena Schott über 100 Meter Brust. Bis zur Wende lagen Schott, die Britin Grace Harcey und Anna Hontar aus der Ukraine nah beeinander. „Als ich dann zur Wende gesehen habe, dass wir alle gleichauf sind, dachte ich: Die zweiten 50 Meter sind ja immer meine. Das kann ich“, sagte Schott nach dem Rennen. In der Klasse SB5 schlug sie nach 1:43,64 Minuten als Erste im Ziel an. Eine weitere Silbermedaille sicherte sie schließlich am letzten Wettkampftag. In der Klasse S6 schlug sie über 50 Meter Schmetterling nach 36,50 Sekunden als Zweite an – und überraschte sich selbst. „Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe“, sagte Scholz. „Am Anfang lief es hier in Manchester ein bisschen holprig für mich. Ich habe mich aber gut reingekämpft. Mit jedem Tag, mit jedem Training, das ich hier machen konnte, lief es besser.“ Das nächste große Ziel sind nun die Paralympics in Paris.
Auch Taliso Engel blickt schon auf die Spiele in Paris im kommenden Jahr. Zum Abschluss der WM schwamm der 100-Meter-Brust-Weltmeister über 50 Meter Freistil auf Platz vier und über 200 Meter Lagen (Startklasse SM13) in 2:14,56 Minuten auf den fünften Rang. „Wenn die nächste Saison wieder besser verläuft, also ohne die Krankheitspausen wie in dieser Saison, dann wird Paris auf jeden Fall sehr gut werden. Dann kann ich dort auch Bestzeiten anstreben.“ Weitere Finalplatzierungen gab es durch Philip Hebmüller mit Rang acht über 400 Meter Freistil (S13, 4:32,66 Minuten), Mira-Jeanne Maack mit dem siebten Rang über 200 Meter Lagen (SM8, 3:04,35 Minuten), Malte Braunschweig (Platz sieben 50 Meter Freistil SM9, 26,60 Sekunden) und Gina Böttcher. Nach zwei Medaillen schwamm die 22-Jährige in 3:11,02 Minuten über 200 Meter Freistil (S5) auf den sechsten Platz.