Dienstag, 19. November 2024

Die ungeschriebenen Gesetze des Bahnenschwimmens

Diese Regeln stehen nirgendwo geschrieben, doch manchmal wünscht man sich, sie würden in jedem Schwimmbad ganz groß aushängen. Let’s go!

DM Kurzbahn 2014 - Einschwimmen am Donnerstag - 11
Frank Wechsel / spomedis Manchmal wird es eng im Schwimmbecken.

1. Wähle die richtige Bahn

Nichts ist schlimmer als beim Training ständig aufgehalten zu werden, sei es, weil man immer wieder auf andere Sportlerinnen und Sportler aufschwimmt oder weil man selbst andauernd im Weg ist. Deshalb gilt: Scanne schon beim Eintritt ins Schwimmbad die aktuelle Situation. Wie viele Bahnen sind für das sportliche Schwimmen vorgesehen, wie viele Athleten trainieren aktuell von welchem Kaliber sind sie? Optimalerweise nehme ich eine Bahn mit Gleichgesinnten, die ein ähnliches Tempo haben. Gleichzeitig gilt es aber auch die Anzahl der Schwimmenden auf der Bahn zu beachten. Kommen mehrere Bahnen für mich infrage oder trainiere ich in einer Gruppe auf mehreren Bahnen, wähle ich die aus, auf der am wenigsten Sportler trainieren.

2. Schwimme nicht in der Mitte

Beim Schwimmen gilt Rechtsverkehr, das heißt, man schwimmt stets rechts von der Mitte mit der Leine zur rechten Schulter. Die Mitte über dem schwarzen Balken bleibt frei, so können sich zwei Schwimmer entgegenkommen, ohne dass es kracht. Einzige Ausnahme von dieser Regel sind Überholmanöver. Diese sollten immer möglichst zügig abgeschlossen werden. Außerdem gilt: Teilt man sich eine Bahn zu zweit, kann nach Absprache nebeneinander statt im Kreis geschwommen werden. Kommt ein Dritter hinzu, ist die Sache klar. Dann geht es im Kreis gegen den Uhrzeigersinn weiter.

DM Kurzbahn 2014 - Einschwimmen am Donnerstag - 03
Frank Wechsel / spomedis Oft ist die Halle zum Bersten gefüllt – da hilft es, ein standardisiertes Einschwimmprogramm auszuführen.

3. Beachte den Verkehr

Wer schneller schwimmt, geht vor, nicht direkt vor anderen starten, fünf Sekunden Abstand: Manchmal wünscht man sich wirklich eine Schwimmbadampel, die für fließenden Verkehr ohne Stop-and-go sorgt. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, hauptsächlich geht es um gegenseitige Rücksichtnahme. Wer darauf achtet, andere nicht zu stören, gleitet auch selbst stressfreier durchs Wasser.

4. Halte dich von den Füßen fern

Wer im Wasserschatten Kräfte spart, sollte diese Regel unbedingt beachten: Hände weg von den Füßen! Die erste Berührung wird vielleicht noch toleriert, ab der zweiten nervt’s. Dann kann es passieren, dass der Vordermann oder die Vorderfrau plötzlich stehen bleibt oder mit den Beinen ausschlägt. Also, wenn man sich schon von andren ziehen lässt, sollte man erst recht Rücksicht nehmen.

5. Erst duschen, dann ins Wasser

Viele Schwimmer verzichten drauf, obwohl das Abduschen vor dem Training eigentlich Pflicht ist. Weniger aus sportlicher Sicht. Beim Duschen wird der gröbste Schmutz von der Haut gewaschen und landet dadurch nicht im Schwimmbadwasser. Davon profitieren alle.

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

4 Kommentare

  1. Als Ergänzung:
    Eine kleine, freundliche Begrüßung und Verabschiedung empfinde ich ich Becken, wie auch in der Umkleide als voll gut. 👍
    Vor der Wand nach Möglichkeit bereits nach links wechseln, um nach der Wende nicht mit dem nachfolgenden Schwimmer zu kollidieren.
    Am Ende die Trainingspläne mitnehmen.

  2. Manche Kommunen jammern ständig dass ihre Verluste grösser werden , dabei besteht für die „sportlich ambitionierten NICHT
    vereingebunden Schwimmer“ durch einfache organisatorische Maßnahmen mit Vorgaben nach Lage und/oder Zeiten“ fie Bahnennutzerfrequenz deutlich zu steigern.
    So schon vor Jahren von Prof Dr. Kähler vom IAKS veröffentlicht, aber keinen scheint zu interessieren.

  3. Danke an den Autor für die tolle Zusammenfassung. Man trifft leider im Alltag oft auf Unverständnis, wenn man neu auf eine Bahn kommt und einige „Spielregeln“ anspricht. Denn manche wollen ihre Bahn behalten und pochen auf das Recht des ersten im Wasser oder auf der Bahn. Mit diesen Empfehlungen und gegenseitiger Vorsicht und Rücksichtnahme werden alle glücklicher. Und ich würde auch noch im Artikel ergänzen, dass langsamere Schwimmer die Schnelleren bei der Wende vor lassen sollten. Denn nicht jeder ist ein Michael Phelps und sprintet in zwei Sekunden an einem vorbei. Manchmal kann das ne ganze Bahn dauern.